Polizei und Militärregierung sehen einen politischen Hintergrund der Anschläge. Die Ermittler hätten bereits eine klare Vorstellung davon, wer der Kopf der Bombenleger sein könnte, sagte der stellvertretende Polizeichef Pongsapat Pongcharoen am Sonntag. "Die Vorfälle stehen in Verbindung, sie waren über viele Gebiete genau geplant und ausgeführt und von einer Person gelenkt", sagte er. Die Polizei veröffentlichte am Samstagabend ein Phantombild eines Verdächtigen.
Am Donnerstag und Freitag waren in fünf Städten im Süden des Landes mindestens zehn Sprengsätze explodiert. Die Anschläge ereigneten sich an einem Feiertag. Die Täter hatten vor allem Urlauberorte im Visier. Vier Menschen starben, mehr als 30 wurden verletzt. Das Innenministerium nimmt an, dass die später entdeckten Bomben zur selben Zeit explodieren sollten wie alle anderen Sprengsätze.
Die Behörden verstärkten die Sicherheitsvorkehrungen in der Hauptstadt Bangkok. Vor allem bei Touristen beliebte Orte und die Flughäfen werden stärker überwacht.
Die größten politischen Parteien - die Demokratische Partei und die Pheu Thai-Partei der 2014 gestürzten Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra - verurteilten die Anschläge. Beide Parteien hatten sich gegen die Verfassung ausgesprochen, die die Macht der Militärs zementiert. Vor allem die Pheu Thai-Partei, deren Unterstützer wegen ihrer Kleidung auch "Rothemden" genannt werden, wird verdächtigt, in die Anschläge verwickelt zu sein. Die Partei wies dies zurück, berichtete die "Bangkok Post".
Eine Verbindung zur der separatistischen Gewalt im Süden des Landes schließen die Ermittler weiterhin aus. Die Bomben ähnelten zwar Sprengsätzen, die bei Anschlägen in südlichen Provinzen zum Einsatz kämen, aber dennoch bestehe kein Zusammenhang, sagte Pongsapat. Separatisten fordern die Unabhängigkeit der drei südlichsten Provinzen des Landes. Seit 2004 starben mehr als 6000 Menschen bei Bombenanschlägen und Schießereien.
dpa/dlf/rkr/km - Bild: Madaree Tohlala/AFP