Insgesamt detonierten am Donnerstagabend und am Freitag mindestens zehn Sprengsätze in fünf verschiedenen Städten, darunter im Badeort Hua Hin und auf der Urlauberinsel Phuket. Im Visier der Attentäter waren hauptsächlich Touristenziele im Süden des Landes.
Mindestens vier Menschen wurden getötet. Bei den Toten handelt es sich nach Polizeiangaben um Thailänder. Nach jüngsten Angaben wurden mehr als 30 Menschen verletzt, darunter auch drei Italiener, drei Niederländer, drei Deutsche und eine Österreicherin. Sie werden in einem Krankenhaus in Hua Hin behandelt.
Zwei Explosionen vor Polizeistationen erschütterten die südliche Provinz Surat Thani am frühen Freitag, ein weiterer Sprengsatz ging nahe dem Patong Beach im Urlauberort Phuket hoch. Eine dritte Bombe traf die Touristenregion in der Provinz Phang Nga, zwei weitere detonierten in Hua Hin 200 Kilometer südlich von Bangkok. Keine zwölf Stunden davor waren dort bereits die ersten Sprengsätze explodiert. "Die Anschläge hatten das gleiche Profil", sagte Armeegeneral Danai Kritmethavee. "Wir glauben zu diesem Zeitpunkt, dass es eine koordinierte Attacke war."
Polizei glaubt an lokale Urheber
Die thailändische Polizei hält nach eigenen Angaben Terroristen als Urheber der Bombenserie für unwahrscheinlich. Die Anschläge seien vermutlich "das Werk lokaler Elemente", die mit der politischen Situation in Thailand unzufrieden sind, sagte Polizeichef Chakthip Chaijina in Bangkok. Hier gehe es um Sabotage, eine innere Angelegenheit, sagte ein Polizeisprecher. Medienberichte über zwei Festnahmen wies er zurück.
Er sehe eine Verbindung mit dem von der Militärregierung unterstützten Verfassungsreferendum von vergangener Woche, sagte Chakthip. "Man muss nur sehen, wo die Anschläge stattfanden - all diese Provinzen haben dafür gestimmt. Meiner Meinung nach gibt es eine Verbindung zur politischen Entwicklung."
Die Behörden verschärften die Sicherheitsvorkehrungen an Regierungsgebäuden, Bahnhöfen und Flughäfen im Land. Am Freitag patrouillierten Soldaten an Bahnhöfen und Regierungsgebäuden in der Hauptstadt Bangkok. Eine Spezialeinheit übernahm die Ermittlungen. Der 12. August ist der Geburtstag von Königin Sirikit.
Umbuchung oder Reiserücktritt möglich
Die großen Reisekonzerne kommen Thailand-Urlaubern nach den Anschlägen entgegen. Nach den Reisewarnungen des Außenministeriums bieten Jetairfly und Thomas Cook Umbuchungen an. Es habe bisher aber noch keine Annulierungen gegeben, heißt es. Wie TUI Deutschland und Thomas Cook mitteilten, können alle Gäste, die eine Reise nach Thailand gebucht haben, von dem Urlaub kostenfrei zurücktreten oder umbuchen. Die Möglichkeit dafür bestehe bis Montag.
dpa/belga/rkr/km - Bild: Lillian Suwanrumpha/AFP