Nach dem Tod von drei Patienten einer alternativen Krebsklinik am Niederrhein haben sich bis Dienstag 26 Menschen bei den Behörden gemeldet. Sie folgten einem Aufruf der Gesundheitsbehörden an alle ehemaligen Patienten der Einrichtung, weil die Gefahr eines Gesundheitsrisikos bestehe.
Die niederländische Polizei teilte am Dienstag mit, dass sich 14 Niederländer bei den Gesundheitsbehörden ihres Landes gemeldet hätten. Vier andere wandten sich direkt an die Polizei. In Deutschland haben sich nach Angaben der Polizei in Mönchengladbach acht Menschen gemeldet. Ob es sich bei ihnen um ehemalige Patienten oder deren Angehörige handele, könne er nicht sagen, sagte ein Sprecher. Derzeit werte man unter anderem die sichergestellten Patientenakten weiter aus.
Eine Belgierin sowie eine Frau und ein Mann aus den Niederlanden waren Ende Juli kurz nach der Behandlung in dem Krebszentrum in Brüggen gestorben. Zwei andere Patienten wurden in ein Krankenhaus gebracht. Die Polizei untersuche vor allem den Zusammenhang zwischen dem Tod der Patienten und der möglichen Einnahme des Stoffs 3-Bromopyruvat, hatte ein Polizeisprecher gesagt. Das Klaus-Ross-Krebszentrum gibt den Wirkstoff, der nicht als Medikament zugelassen ist, als eines der Behandlungsmittel auf seiner Internetseite an.
Die Einrichtung des Heilpraktikers bedauerte den "unbegründeten Verdacht". Der Kreis Viersen untersagte dem Heilpraktiker vorerst die Berufsausübung. Das Zentrum richtete sich nach Angaben der eigenen Internetseite vor allem an Patienten aus den Niederlanden, weil die "Heilmeister" der Klinik dort nicht arbeiten dürften.
dpa/est/km - Bild: Henning Kaiser/AFP