Japan hat einen neuen Regierungschef. Das Parlament wählte am Morgen den bisherigen Finanzminister Naoto Kan zum neuen Ministerpräsidenten.
Der 63-Jährige tritt die Nachfolge des am Mittwoch zurückgetretenen Partei- und Regierungschefs Yukio Hatoyama an.
Einen Kurswechsel in der Außen- und Wirtschaftspolitik erwarten Beobachter aber nicht.
Kan gilt als führungsstärker als Hatoyama. Er hatte der Partei bereits früher zweimal als Vorsitzender gedient.
Regierung geschlossen zurückgetreten
Kan hatte sich die Unterstützung von Parteimitgliedern gesichert, die den Einfluss des bisherigen Generalsekretärs Ichiro Ozawa beenden wollen. Ozawa gilt als Schattenherrscher der DPJ und ist in Finanzskandale verwickelt. Hatoyama hatte Ozawa überredet, ebenfalls zurückzutreten, «um eine neue und sauberere Demokratische Partei zu schaffen».
Der unbeliebte Hatoyama hatte mit dem Rücktritt dem Druck aus seiner Partei nachgegeben, die sich mit Kan bessere Chancen bei den Teilwahlen zum Oberhaus am 11. Juli erhofft.
dpa/jp/km - Bild: epa