Bei Anschlägen im Irak sind am Wochenende mindestens 25 Menschen ums Leben gekommen. Ein Selbstmordattentäter riss am Sonntag in der Hauptstadt Bagdad mindestens zehn Menschen mit in den Tod. Nach Polizeiangaben sprengte sich der Täter in einem überwiegend von Schiiten bewohnten Viertel in die Luft. Es gab 30 Verletzte. Im Norden des Landes trafen Anschläge Flüchtlinge, die aus der von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) kontrollierten Stadt Scharkat geflohen waren. Mindestens 13 Menschen wurden am Samstag durch einen Selbstmordattentäter und die Detonation einer Bombe nahe dem Ort getötet. Regierungstruppen haben Scharkat, das nahe der IS-Hochburg Mossul liegt, belagert.
Das IS-Sprachrohr Amak beanspruchte den Anschlag in Bagdad in einer Internetbotschaft für die Terrormiliz Islamischer Staat. Der IS bekennt sich immer wieder zu Anschlägen im Irak, wo die Dschihadisten nicht erst seit dem Verlust der wichtigen Stadt Falludscha im Juni in der Defensive sind. Erst Anfang Juli hatte ein IS-Anschlag in Bagdad knapp 300 Menschen in den Tod gerissen.
Im benachbarten Bürgerkriegsland Syrien ließ die Terrormiliz ein Ultimatum kurdischer Kämpfer verstreichen, eine belagerte Stadt in Nordsyrien zu verlassen. Die kurdisch geführten und von den USA unterstützten Demokratischen Kräfte Syriens (DFS) hatten den Dschihadisten am Donnerstag die Möglichkeit gegeben, sich innerhalb von 48 Stunden aus der strategisch wichtigen Stadt Manbidsch zurückzuziehen. Die heftigen Kämpfe gingen am Wochenende weiter.
Die syrische Regierung verkündete über die staatliche Nachrichtenagentur Sana, sie sei zu einer neuen Runde von Friedensgesprächen unter UN-Vermittlung bereit. Sie sei vorbereitet, die Gespräche "ohne Vorbedingungen" zu führen und hoffe auf eine umfassende Lösung, teilte das Außenministerium in Damaskus demnach mit. Die Vereinten Nationen hoffen auf neue Verhandlungen im August.
Die Genfer Gespräche waren im Frühjahr angesichts der aufflammenden Gewalt im Land geplatzt. Auch am Wochenende kam es in der zwischen Regierung und Rebellen heftig umkämpften Stadt Aleppo im Norden des Landes zu Gefechten. Wegen Luftangriffen auf Rebellengebiete in der geteilten Stadt hätten vier Feldkrankenhäuser ihre Arbeit einstellen müssen, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.
dpa/rkr - Bild: Sabah Arar/AFP