Der Attentäter von Nizza scheint sich aus Sicht von Frankreichs Innenminister Cazeneuve innerhalb kurzer Zeit radikalisiert zu haben. Menschen, die für die Botschaften der Terrormiliz IS zugänglich seien, ließen sich für extrem brutale Aktionen gewinnen, ohne unbedingt dafür ausgebildet worden zu sein, sagte Cazeneuve laut der französischen Nachrichtenagentur AFP nach einer Kabinettssitzung am Samstag.
Gleichzeitig betonte der Politiker jedoch, dass der 31-Jährige, der am Donnerstag mit einem Lastwagen in eine feiernde Menschenmenge gerast war, der Polizei nicht als politisch radikalisiert bekannt gewesen sei. Zudem habe er allein gehandelt und für sein mörderisches Vorgehen weder schwere Waffen noch Sprengstoff genutzt.
Kreise, die dem Islamische Staat (IS) nahestehen, machten am Samstag die Terrormiliz für den Anschlag verantwortlich und bezeichneten den Attentäter als «Soldaten» des IS. Bei dem Anschlag in Nizza kamen 84 Menschen ums Leben, über 200 wurden verletzt, mehr als 50 schweben in Lebensgefahr.
Promenade des Anglais wieder frei zugänglich
Unterdessen ist die Promenade des Anglais gut anderthalb Tage nach dem Attentat in Nizza wieder komplett für Fußgänger geöffnet. Am frühen Nachmittag wurden auch die Fahrbahn und die Fußgängerpassage zur Meerseite hin wieder geöffnet, auf der sich die schrecklichen Ereignisse am späten Donnerstagabend abgespielt hatten.
Bereits Freitag Abend war die Straßenseite zur Innenstadt hin freigegeben worden.
dpa/mh/jp - Bild: Boris Horvat (afp)