In Batton Rouge in Louisiana gab es gewaltsame Zusammenstöße zwischen der Polizei und den militanten Black Panthers. Dabei wurden mehrere schwarze Aktivisten festgenommen. Auch in Saint Paul in Minnesota kam es in der Nacht zu Krawallen und Festnahmen am Rande einer Bürgerrechtler-Demonstration. Dabei wurden nach Angaben der örtlichen Polizei mindestens drei Beamte verletzt. Die Polizisten wurden mit Steinen, Flaschen und Böllern beworfen.
Die landesweiten Proteste wurden durch den Tod zweier Afroamerikaner ausgelöst, die in Minnesota und Louisiana durch Polizeischüsse ums Leben kamen. Der Polizist aus Minnesota, der die tödlichen Schüsse auf den Schwarzen abgegeben hat, bestreitet, aus rassistischen Motiven gehandelt haben. Laut seinem Anwalt hat er sich bedroht gefühlt, weil der Mann eine Waffe gehabt habe.
Erneut Alarm bei Polizei in Dallas
In Dallas hat derweil ein anonymer Anrufer mit einer Drohung gegen die Polizei einen erneuten Sicherheitsalarm ausgelöst. Laut Medienberichten war eine anonyme Drohung gegen die Polizei der Stadt eingegangen, möglicherweise von einer bewaffneten Gruppe in Houston. Ein Teil des örtlichen Polizeihauptquartiers wurde daraufhin abgesperrt, später folgte jedoch Entwarnung. Die Polizei suchte in einer Parkgarage hinter ihrem Hauptquartier nach einer möglichen verdächtigen Person.
Ein 25-jähriger Afroamerikaner hatte in der Nacht zum Freitag während einer Demonstration gegen Polizeigewalt in Dallas aus dem Hinterhalt geschossen und dabei fünf Polizisten getötet und fünf weitere Beamte und zwei Zivilisten verletzt.
Obama wird Dallas besuchen
US-Präsident Obama versuchte nach den tödlichen Schüssen in Dallas die aufgewühlte Nation zu beruhigen. Er sprach von einer "schmerzhaften" Woche, betonte aber zugleich, dass die Taten von Einzelnen nicht für alle stehen dürfen. Schwarze verurteilten die Polizistenmorde und Weiße die Polizeigewalt gegen Schwarze, sagte er auf einer Pressekonferenz zum Abschluss des Nato-Gipfels.
Anfang der Woche wird Obama in Dallas erwartet. Eine Spanien-Visite nach dem Nato-Treffen in Warschau wird er deswegen verkürzen und schon am Abend nach Washington zurückkehren.
dpa/vrt/rtbf/sh - Bild: Timothy A. Clary/AFP