Auf die Pläne der Regierung angesprochen, sagte Staatspräsident Erdogan in Istanbul, in den Flüchtlingslagern lebten Menschen mit sehr hohen Qualifikationen. Man habe die Möglichkeit, diese Menschen in der Türkei zu würdigen und zu nutzen. Aus Regierungskreisen hieß es, es solle Auswahlkriterien für die Staatsbürgerschaft geben. Unklar blieb jedoch, welche.
Erdogan sagte weiter, die Vergabe der Staatsbürgerschaft sei ein Gewinn für die Türkei und würde den Lebensstandard der Flüchtlinge heben. Qualifizierte, die in der Türkei keine Chance hätten, ziehe es
nach Europa.
Die Opposition kritisierte die Pläne. Viele Türken befürchten, dass Erdogan damit Wählerstimmen für sich und die islamisch-konservative Regierungspartei AKP gewinnen will. Seit Beginn des Bürgerkriegs in Syrien 2011 wurden nach UNHCR-Angaben 2,7 Millionen syrische Flüchtlinge in der Türkei registriert.
dpa/dop