Zwei Tage nach dem Militäreinsatz gegen die internationale Gaza-Hilfsflotte hat Israel die meisten der mehr als 600 festgenommenen Ausländer abgeschoben.
Die vier Belgierinnen, die nach der Erstürmung der Hilfsflotte in einem israelischen Gefängnis festgehalten worden waren, sind inzwischen auf freiem Fuß. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Belga sollen sie noch heute Nachmittag von Israel aus nach Istanbul fliegen.
Die türkische Regierung hatte nach dem Zwischenfall am Montag sechs Flugzeuge nach Tel Aviv geschickt, um die insgesamt vorübergehend festgehaltenen Aktivisten auszufliegen. Die Belgierinnen werden zunächst noch zwei Tage in Istanbul bleiben, bevor sie nach Hause zurückkehren.
Ein an der Aktion beteiligter pakistanischer Fernseh-Journalist erhob nach seiner Freilassung schwere Vorwürfe: Demnach sollen die israelischen Soldaten bei der Erstürmung der sechs Schiffe Aktivisten teils direkt in den Kopf geschossen haben.
Der schwedische Krimi-Autor Henning Mankell, der an der Hilfsaktion beteiligt war, bezeichnete den Angriff als «Seeräuberei und Kidnapping». US-Präsident Obama hat eine Untersuchung des Einsatzes gefordert.
Bei dem Einsatz waren am Montag mindestens neun Menschen getötet worden, Dutzende wurden verletzt.
afp/dpa/rtbf/jp