Ein Sprecher der US-Streitkräfte in Afghanistan sagte der Deutschen Presse-Agentur am Dienstagmorgen: "Wir bestätigen, dass Berichte oder Beschuldigungen über getötete Zivilisten geprüft werden."
Nach Angaben einer Quelle aus der afghanischen Armee waren bei dem Raketenbeschuss des Hauses im von Taliban beherrschten Viertel Tschardara der Provinzhauptstadt Kundus in der Nacht zum Sonntag der hochrangige Taliban-Kommandeur Mullah Janat, einige seiner Männer, aber auch mindestens drei Geiseln der Taliban getötet worden. Die Taliban hatten jüngst in Kundus mehrfach Reisebusse angehalten und Zivilisten, Regierungsmitarbeiter, Soldaten und Polizisten entführt. Mindestens acht Menschen waren noch in ihrer Gewalt.
Der Sprecher des Gouverneurspalasts, Hamdullah Danisch, sagte allerdings, die Taliban hätten die Geiseln nach dem Luftschlag selber getötet. Die Taliban wiesen das in einer E-Mail von Montagabend zurück. Die "barbarischen Amerikaner" hätten das Haus bombardiert und "sechs gefangengehaltene Soldaten" getötet, obwohl sie gewusst hätten, dass dort Menschen gefangen gehalten würden.
Präsident Barack Obama hatte den US-Streitkräften vor zwei Wochen erweiterte Befugnisse im Kampf gegen die Taliban gegeben.
dpa/sh/sr