Dort leben rund 24.000 Menschen, die vor der radikalislamischen Terrormiliz Boko Haram geflüchtet sind. Ein MSF-Team habe für einige Stunden Zugang zu dem Lager gehabt, teilte die Organisation am Mittwoch mit. Dabei hätten die Mitarbeiter zahlreiche kranke und unterernährte Menschen vorgefunden. Etwa ein Fünftel der 800 Kinder sei vom Hungertod bedroht.
Viele der Flüchtlinge seien schon gestorben - im vergangenen Monat rund 200. Die MSF-Mitarbeiter hätten etwa 1.200 Gräber nahe dem Lager gefunden, die innerhalb des vergangenen Jahres ausgehoben worden sind. "Uns wurde erzählt, dass Menschen, unter ihnen Kinder, verhungert sind", sagte Ghada Hatim, MSF-Chefin in Nigeria.
Bama liegt im nördlichen Bundesstaat Borno, einer Hochburg von Boko Haram. Die wegen ihrer Grausamkeit gefürchteten Kämpfer hatten die Stadt 2014 erobert, gut ein halbes Jahr später konnte die nigerianische Armee die Stadt nach eigenen Angaben zurückerobern. Boko Haram will im Nordosten Nigerias und in angrenzenden Gebieten einen sogenannten Gottesstaat auf Grundlage der islamischen Rechtssprechung, der Scharia, errichten.
dpa/jp