Griechenland geht nach Worten von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon bewundernswert mit der Flüchtlingskrise um, benötigt aber mehr Hilfe der internationalen Gemeinschaft. "Lesbos ist eine Insel des Friedens und euer Meer ein Meer der Solidarität", sagte Ban am Samstag bei einem Besuch der Ostägäis-Insel.
Zuvor hatte Ban am Samstagmorgen in Athen Alexis Tsipras getroffen. Der griechische Ministerpräsident gab zu verstehen, dass Fremdenfeindlichkeit und geschlossene Grenzen die falschen Antworten auf die Flüchtlingskrise seien. Beide forderten im Anschluss an ihr Gespräch eine gerechte Verteilung der Menschen in Europa. Tsipras schenkte seinem Gast zum Abschied eine leuchtend orange-farbene Flüchtlings-Schwimmweste, wie sie auf den Inseln der Ostägäis zu Zehntausenden die Müllhalden füllen.
Ban Ki Moon lobte bei seinem Besuch wiederholt den Umgang der Griechen mit der Flüchtlingskrise. Er sei dankbar für die Solidarität und Großzügigkeit, die Griechenland zeige, sagte Ban griechischen Medienvertretern.
Tsipras bat den UN-Chef, den Einfluss der Vereinten Nationen zu nutzen, damit der EU-Flüchtlingspakt mit der Türkei weiterhin Bestand hat. "Wir haben (mit dem Pakt) eine schwierige Einigung erzielt und kämpfen darum, dass sie beibehalten wird. Wir haben es damit geschafft, die Flüchtlins- und Migrationsströme und die vielen Todesfälle in der Ägäis zu stoppen", sagte Tsipras.
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