Hollywood-Star Angelina Jolie hat die internationale Gemeinschaft zum besseren Schutz von Flüchtlingen aus dem Bürgerkriegsland Syrien aufgerufen. "Es ist abscheulich zu sehen, wie Tausende Flüchtlinge vor der Haustür des reichsten Kontinents der Welt ertrinken", sagte Jolie am Freitag vor dem UN-Sicherheitsrat in New York zu den jüngsten Flüchtlingsdramen im Mittelmeer. "Wir haben eine unausweichliche moralische Verpflichtung, diesen Flüchtlingen zu helfen."
Das Problem sei das "Fehlen politischen Willens", kritisierte Jolie. "Wir schauen zu." Die Unentschlossenheit und Gespaltenheit der Weltgemeinschaft mache den Konflikt nur noch schlimmer und halte den Sicherheitsrat davon ab, seinen Pflichten nachzukommen. "Wir können nicht auf Syrien und das Grauen schauen, das aus der Asche der Unentschlossenheit erstiegen ist, ohne zu denken, dass dies der Tiefpunkt der Unfähigkeit der Welt ist, die Unschuldigen zu schützen und verteidigen."
Jolie, die in einem schlichten weißen Blazer mit Brosche erschienen war, rief den bei dem Thema gespaltenen Sicherheitsrat zur Einheit auf. Es müsse eine Lösung für ein Ende des Konflikts gefunden werden, die den Syrern zugleich "Gerechtigkeit und Verantwortlichkeit" bringe. Außerdem rief Jolie die 15 Mitglieder des Rates auf, die syrischen Flüchtlinge zu besuchen. Sie selbst habe das schon elfmal getan, zuletzt im Februar.
Die 39 Jahre alte Jolie ist UN-Sondergesandte für Flüchtlinge und hat in dieser Funktion bereits zuvor vor dem Sicherheitsrat gesprochen. Am Freitagnachmittag wollte die Hollywood-Schauspielerin, die mit ihrem Kollegen Brad Pitt verheiratet ist und sechs leibliche und adoptierte Kinder hat, auch bei der derzeit laufenden Konferenz "Women in the World" in New York eine Rede über die syrischen Flüchtlinge halten.
dpa/rkr - Bild: Jemal Countess/Getty Images (afp)