Nach drei Tagen im Krankenhaus muss Fernando Alonso auf seinen Einsatz bei den Formel-1-Abschlusstests verzichten. Der McLaren-Star verließ zwar am Mittwoch die Klinik in Barcelona, wird sich nun aber nach Angaben seines Teams bei seiner Familie von den Nachwirkungen seines seltsamen Unfalls bei den Übungsfahrten erholen.
Für den Spanier soll der Däne Kevin Magnussen als zweiter McLaren-Fahrer neben Stammpilot Jenson Button zum Einsatz kommen, wenn die Formel 1 sich von Donnerstag bis Sonntag auf dem Circuit de Catalunya den letzten Schliff für die neue Saison holt.
Das Fehlen von Alonso dürfte auf dem Kurs in Katalonien für neuerlichen Gesprächsstoff sorgen. Noch immer blühen die Spekulationen um die tatsächlichen Umstände des Geschehens vom vergangenen Sonntag, als der Asturier mit seinem Auto in eine Begrenzungsmauer gekracht war. Böiger Wind als Ursache, wie von McLaren mit einiger Verspätung erklärt - an dieser Version gibt es immer noch reichlich Zweifel.
Alonso-Kumpel Pedro de la Rosa wollte sich nach einem Krankenbesuch nicht äußern. Er sei als Freund hier, betonte der Spanier mehrfach. Laut Alonso-Intimus Flavio Briatore kann sich der McLaren-Pilot nicht an den Unfall erinnern. Aber das sei normal, meinte Briatore.
Alonso hatte eine Gehirnerschütterung erlitten, soviel räumte auch McLaren ein. "Die wichtigsten Tests zur Zeit sind die Tests, die die Ärzte machen", erklärte Alonso-Berater Luis Garcia Abad bereits: "Der Rest der Tests sind nur Tests, wir müssen für die Rennen bereit sein." Die Saison beginnt am 15. März in Melbourne
Die spanische Sportzeitung "As" versuchte, anhand einer Bremsspur die wilden Spekulationen zu widerlegen, dass Alonso schon vor dem Crash seitlich in die Streckenmauer womöglich benommen gewesen war. Vom Team hatte es nach Auswertung der Telemetriedaten geheißen: Der Unfall sei maßgeblich "durch den unvorhersehbar böigen Wind" verursacht worden.
Von Jens Marx, dpa - Bild: Lluis Gene/AFP