Viele Monegassen sind erleichtert. Mit der Geburt der Zwillinge Gabriella und Jacques können sie fast dreieinhalb Jahre nach der Eheschließung von Fürst Albert II. (56) und Fürstin Charlène von Monaco (36) endlich feiern.
"Danken wir Gott für dieses große Glück", so wandte sich der Fürst am Tag nach der Geburt in einer kurzen Ansprache an sein Volk: "Ich möchte dieses Glück mit den Monegassen und im weiteren Sinne mit allen Bewohnern meines Landes teilen." Seine Augen strahlten dabei vor Freude.
Doch erst am 7. Januar will Albert die Zwillinge den Monegassen offiziell vorstellen, die ihre Glückwünsche aber bereits jetzt in Register eintragen können - und das geht auch per E-Mail. Die Grimaldi-Dynastie, eine der ältesten regierenden Monarchien, war nicht nur kinderreich, sie bleibt es auch - das ist wichtig für die Zukunft des kleinen Fürstentums an der Côte d'Azur.
Genau 42 Kanonenschüsse, eine Viertelstunde Kirchengeläut und ein langes Tuten der Schiffe im Hafen oder auf dem Mittelmeer waren also mehr als angemessen. Die Monegassen holten die Fähnchen in den Farben Monacos heraus, viele versammelten sich noch am Mittwochabend vor dem Fürstenpalast, der zur Feier des Tages in Rot glitzerte.
Warum den Monegassen ein Stein vom Herzen gefallen sein dürfte? Ein Rückblick: Albert führte über Jahrzehnte ein Leben als Junggeselle, ehe er die südafrikanische Olympia-Schwimmerin Charlene (heute: Charlène) Wittstock, ebenso sportbegeistert wie er, kennen und lieben lernte. Er hatte davor zwei uneheliche Kinder gezeugt, die aber keine Thronerben sein konnten.
Weil der Sohn unverheiratet blieb, änderte Vater Rainier sogar die monegassische Verfassung, damit seine Töchter Caroline und Stéphanie das Ruder später von Albert hätten übernehmen können, sollte dieser ohne ein legitimes Kind bleiben. Vor knapp zehn Jahren starb der alte Fürst.
Im Alter jenseits der 50 Jahre ging Albert schließlich doch den Bund fürs Leben ein. In der Zeit danach gab es kritische Stimmen und viele Spekulationen - ob die Fürstin denn überhaupt im Palast glücklich sein könne, warum sich kein Nachwuchs ankündige, wie oft sie solo auftrete? Bis die beiden dann Ende Mai das freudige Ereignis angekündigten, eine Nachricht, die viele mit Erleichterung aufnahmen.
Die monegassische Regierung jedenfalls erhob zusammen mit Abgeordneten sofort das Glas auf die kleine Gabriella Thérèse Marie und den Minuten später geborenen Jacques Honoré Rainier. Die Glückwunschadresse folgte dann am Morgen danach. Jetzt warten die Monegassen auf den großen Moment, wenn ihnen der Nachwuchs von Albert und Charlène vom Balkon des Fürstenpalastes aus präsentiert wird. Der freie Tag extra dafür für alle, das war noch etwas, was man in dem feinen Staat der Millionäre wirklich zum Feiern brauchen konnte.
Zuerst müssen sich die Menschen aber noch ordentlich in Geduld üben. Die Bevölkerung des Fürstentums ist aufgefordert, bis zum 7. Januar ihre Häuser mit den monegassischen Fahnen zu beflaggen. Geschenke will das Paar keine - es bittet stattdessen um Spenden, die es dann an an ausgewählte gemeinnützige Vereine weiterreichen kann.
Von Hanns-Jochen Kaffsack, dpa