Manchmal passen Prominente und die beworbenen Produkte nicht zusammen. Und manchmal ist die Kombination perfekt, selbst wenn der Star schon 33 Jahre tot ist. Bob Marley ist solch ein Fall, und wofür sonst sollte die Reggae-Legende werben, wenn nicht für Marihuana.
Genau das wird jetzt passieren, und auch die neue Cannabis-Marke "Marley Natural" zeigt: Ausgerechnet in den puritanischen USA - streng im Umgang mit Alkohol und nackter Haut - ist Marihuana, ganz legal, auf dem Vormarsch. "Mein Mann glaubte daran, dass das Kraut ein natürlicher und positiver Teil des Lebens und wichtig für die Welt ist", erklärte Marleys Witwe Rita. "Er hätte sich auf diesen Tag gefreut."
Die Firma aus Seattle, einer Hochburg des alternativen Lebenswandels in den USA, spricht von der "weltweit ersten globalen Cannabis-Marke". Wo genau verkauft werden soll, ist noch unklar. Aber es geht nicht um den illegalen Handel im Bahnhofsviertel, sondern um ein seriöses Geschäft. In der Hälfte der 50 Bundesstaaten der USA darf Marihuana inzwischen verkauft werden. Zwar sind zumeist medizinische Gründe die Bedingung, aber auch da kann man ja flexibel sein.
Und der nicht nur bei den Waffengesetzen liberale Bundesstaat Colorado heißt nicht wegen seiner Lage in den Rocky Mountains "the highest state" - ein Wortspiel mit dem englischen Ausdruck "high", der nicht nur "hoch", sondern eben umgangssprachlich auch "auf Drogen" heißt. Colorado und der Staat Washington, in dem Seattle liegt, sind die Vorreiter, wo seit diesem Jahr ganz legal "Gras" zu kaufen ist. Immer mehr folgten mit mehr oder weniger liberalen Gesetzen und erst Anfang des Monats stimmten die Wähler in Oregon, Alaska und der Hauptstadt Washington für die Freigabe von Marihuana - die in Florida dagegen.
Denn unumstritten ist die Bewegung keinesfalls und auch die bisherigen Erfahrungen werden völlig unterschiedlich interpretiert. "Die Umsetzung in Colorado und Washington war in jeder Hinsicht erfolgreich", sagte Morgan Fox, Sprecher der Initiative "Marijuana Policy Project", vor den Abstimmungen. John Hickenlooper, gerade wiedergewählter Gouverneur von Colorado, findet die Legalisierung hingegen "leichtsinnig". Die Konsequenzen seien nicht absehbar.
In der Tat waren die Abstimmungen auch fast immer knapp, einen Durchmarsch gab es weder für die Gegner noch für die Befürworter. Nach einer Hochstimmung scheinen die Wähler wieder skeptischer. "Den Leuten wird klar, dass die Legalisierung in der Praxis nicht dieser magische Ansatz ist, der ihnen versprochen wurde", sagt Hanf-Gegner Kevin Sabet. Die Steuereinnahmen seien geringer als erwartet.
Denn darum geht es auch im legalen Drogenhandel: Geld. Colorado brachte Marihuana in den ersten acht Monaten des Jahres 34 Millionen Euro ein - nicht schlecht, aber auch nicht berauschend, zumindest für den Fiskus nicht. Aber die Branche legt kräftig zu und mit dabei ist Hip-Hopper Snoop Dogg, der behauptet, schon im Weißen Haus "Mary Jane" (Marihuana) geraucht zu haben. Snoop ist an einem Unternehmen für Cannabis-E-Zigaretten beteiligt, ganz legal, ganz seriös.
Die Branche boomt. "Der Umsatz dürfte alleine in diesem Jahr um 63 Prozent auf 2,6 Milliarden Dollar anziehen", sagt David Yang vom New Yorker Analysehaus IBISWorld. Bis 2018 sollen es 10 Milliarden sein. Es ist der zweite Hanfboom in Amerika. Der erste war vor 250 Jahren, als Ärzte den medizinischen Wert der Pflanze priesen. Angebaut - und wohl auch konsumiert - wurde Hanf unter anderem von zwei Pflanzern aus Virginia: George Washington und Thomas Jefferson, Gründungsväter und später erster und dritter Präsident der USA. Da bekommt der Begriff "Rausch der Freiheit" doch eine ganz neue Dimension.
Von Chris Melzer, dpa - Bild: AFP
Ich warne seit Jahren davor, das Cannabis nicht in der Art legalisiert werden sollte wie es in den USA geschieht! Das gesamte Gewinnmonopol liegt bei mehr oder weniger dubiosen Geschäftsleuten die ihr Geschäft mit exakt der gleichen Intention betreiben wie ein Schnapsbrenner! Kohle scheffeln ohne Rücksicht auf evtl. Folgen und dementsprechend auch ohne gerechten Beitrag in die Sozial- und Steuerkassen!
Grob ab dem 01.01.2018 wird sich die DG (aufgrund der internationalen Entwicklung) mit max. 250.000 EUR Steuereinnahmen aus dem in der DG konsumierten Cannabis zufrieden geben müssen - obwohl nach meinen Berechnungen gut 3.500.000 EUR aus diesem Geschäft jedes Jahr in die DG-Kassen abgeführt werden könnten/sollten! Dank eines Graubereiches in der Belgischen Gesetzeslage wäre das mit ein bischen Willen seitens des Prokurators sogar JETZT SCHON möglich!
Aber liebe Bevölkerung und Politiker! Verschliesst nur länger die Augen, ignoriert mich und lasst euch dann bald von der internationalen Entwicklung überrollen... - kann ich wenigstens weiter machen und die verbliebenen/neuen Schwachstellen benennen... 😉