Gut aussehend, glamourös, reich, an der Seite eine schöne Frau, auf dem Regal einen Golden Globe - und jetzt auch den ersten Oscar: Der US-Schauspieler Matthew David McConaughey ist ganz oben angekommen. Doch der 44-jährige Texaner hat sich seinen Erfolg hart erarbeitet.
Seine ersten Auftritte auf der Kinoleinwand hatte McConaughey in den frühen 1990er Jahren in Horrorfilmen, die - egal ob Komödie oder Schocker - kolossal floppten. Gut möglich, dass der heutige Hollywood-Star damals seine Berufswahl verwünscht hat. Schließlich wollte er zunächst Strafverteidiger werden.
Deshalb klingt es wie eine Laune des Schicksals, dass ausgerechnet Rollen als Anwalt ihm zum Durchbruch verhalfen, in den Filmen "Die Jury" (1996), "Amistad" (1997) und "Der Mandant" (2011). Doch auch der Misserfolg holte ihn immer wieder ein. Vor allem in romantischen Komödien, in denen er als glatter Schönling besetzt wurde: in "Zum Ausziehen verführt" (2006) oder "Der Womanizer: Die Nacht der Ex-Freundinnen" (2009).
Seit 2012 aber - dem Jahr, in dem er zudem das brasilianische Model Camila Alvarez heiratete - übernimmt McConaughey zunehmend komplexe Rollen, etwa im Südstaatendrama "Mud". Seine bislang stärkste Leistung zeigte er in dem Biopic "Dallas Buyers Club", das auf der Lebensgeschichte des 1992 an den Folgen einer HIV-Infektion verstorbenen Rodeo-Reiters Ron Woodroof beruht.
Das Aids-Drama ist eine beeindruckende Charakterstudie, und McConaughey zeigt hier viel Gefühl: Er schreit, weint, liebt, lacht, leidet und pöbelt, als könnte jeder Moment der letzte sein. Es ist vor allem sein kraftvolles Charisma, das den Film auszeichnet. Dafür hat die US-Filmakademie ihn nun mit dem Oscar als bester Hauptdarsteller geehrt.
Von Franziska Bossy, dpa - Bild: Kevin Winter/AFP