Größen aus Film und Politik haben den Tod von Peter O'Toole, berühmt als «Lawrence von Arabien», betrauert. Der irische Präsident Michael D. Higgins sprach von einem «Giganten des Films und der Bühne». Großbritanniens Premierminister David Cameron bekannte, «Lawrence von Arabien» sei sein Lieblingsfilm. O'Tooles Auftritt in der Titelrolle sei «atemberaubend» gewesen. O'Toole starb am Samstag im Alter von 81 Jahren nach langer Krankheit in einem Londoner Krankenhaus, wie sein Agent Steve Kenis bekanntgab.
Für «Lawrence von Arabien» und weitere sieben Rollen war O'Toole für den Oscar nominiert - bekam ihn aber nie. 2003 wurde ihm der Ehren-Oscar für sein Lebenswerk verliehen. Der irische Star mit den eisblauen Augen gehörte zu Hollywoods erster Garde.
Kurz vor seinem 80. Geburtstag hatte sich O'Toole vom Film und der Bühne verabschiedet. «Ich bin nicht mehr mit dem Herzen dabei und das wird sich auch kaum noch ändern», begründete er im Juli 2012 seine Entscheidung.
"Lawrence von Arabien"
50 Jahre lang spielte O'Toole Könige und Kaiser, Alkoholiker und Erzengel. Sein Name ist aber vor allem mit einem Wüstenhelden verbunden: «Lawrence von Arabien» verschaffte ihm 1962 weltweiten Ruhm. Mit seinem Auftritt als britischer Offizier in David Leans Wüstenepos, holte O'Toole seine erste Oscar-Nominierung. «Lawrence von Arabien» holte acht Trophäen, doch der Hauptdarsteller ging leer aus. Er unterlag Gregory Peck in dem Film «To Kill a Mockingbird».
O'Toole glänzte in vielen weiteren Rollen, so als Henry II. an der Seite von Richard Burton in Peter Glenvilles Anouilh-Verfilmung von «Becket» (1964). In Woody Allens «Was gibt's Neues, Pussy» (1965) war der gebürtige Ire mit Peter Sellers zu sehen, als Joseph Conrads gefallener Engel in «Lord Jim» (1965) und als Schulmeister in «Leb wohl Mr. Chips» (1969).
Mitte der 70er Jahre war der Schauspieler in eine schwere Krise geraten. Seine langjährige Ehe mit der Schauspielerin Sîan Phillips scheiterte. Er trank zwanghaft, aber eine Krankheit zwang ihn schließlich, den Alkohol aufzugeben.
dpa/sh - Bild: Gabriel Bouys (afp)