Der Tod von Olympiasieger Andrew Simpson bei einem Trainingsunfall für den legendären America's Cup erschüttert den Segel-Sport. Der 36 Jahre alte Goldmedaillengewinner von Peking und Olympia-Zweite von London im Starboot kam am Donnerstag vor der Bucht von San Francisco auf tragische Weise ums Leben.
Auf einer Trainingsfahrt mit seinem Team Artemis Racing brach der Riesenkatamaran vom Typ AC 72 auseinander, der Mast kam von oben. Simpson blieb etwa zehn Minuten unter dem Boot eingeschlossen. "Unser gesamtes Team ist zutiefst erschüttert, unser Beileid von Herzen für Andrews Frau und seine Familie", sagte Paul Cayard, der Geschäftsführer von Artemis Racing.
Die meisten der elf internationalen Crew-Mitglieder konnten von herbeigeeilten Rettungskräften schnell geborgen werden. Für Simpson kam jede Hilfe zu spät, die Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos.
Bei der Havarie des High-Tech-Boots zog sich der neuseeländische Olympia-Dritte Craig Monk Verletzungen im Nackenbereich zu, die aber nicht lebensgefährlich sind. Monk, der 1995 zum America's-Cup-Gewinnerteam Neuseelands zählte, wurde in ein Krankenhaus von San Francisco gebracht, nachdem sich der Unfall zwischen 12.30 und 13.00 Uhr Ortszeit ereignet hatte. Die anderen tief bestürzten und weinenden Crew-Mitglieder versammelten sich nach einem Bericht des San Francisco Chronicle wieder in der Teambasis in Alameda.
Van Acker: Trauriger Tag für den Segelsport
Auf der Homepage des America's Cups dokumentierte ein Schwarz-Weiß-Foto mit dunklen Wolken über der Golden Gate Bridge den Gefühlszustand der Segelgemeinde. Das Team bestätigte auf seiner Homepage mit "unermesslicher Trauer" den Tod von Andrew Simpson. Auch Seglerin Evi Van Acker, die in London Bronze holte, äußerte sich bestürzt über den Unfalltod. Das sei ein trauriger Tag für den Segelsport, schrieb sie auf Twitter.
Andrew "Bart" Simpson war aufgrund seines ausgeprägten britischen Humors ein in Seglerkreisen besonders beliebter Sportler. Der beste Freund von Artemis-Sportdirektor Iain Percy und Segelstar Ben Ainslie war erst im Februar als Stratege zum Team gestoßen. Die schwedische Mannschaft ist einer der Herausforderer der amerikanischen Cup-Verteidiger vom Oracle Team USA im 34. America's Cup, dessen Finale in diesem Sommer vor San Francisco stattfindet.
Ob und wie die Mannschaft ohne Simpson weitermacht, ist zunächst ebenso unklar wie die genaue Ursache für das Kentern und den Bruch des Bootes bei frischen, aber nicht stürmischen Winden. Ein Rettungsschwimmer berichtete dem San Francisco Chronicle, dass die Winde nur wenig über normal gewesen seien, Behörden zufolge sollen die Windgeschwindigkeiten um die 30 Stundenkilometer betragen haben.
dpa/belga/jp - Bild: Adi Weda (afp)