Luxemburgs Premier Jean-Claude Juncker will im deutschen Bundestagswahlkampf für die CDU von Kanzlerin Angela Merkel werben. "Man hat mich bereits gebeten, und ich habe bereits zugesagt", sagte der Christdemokrat dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".
Vor kurzem habe er mit der saarländischen Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) Termine vereinbart. Er fühle sich Merkel und der CDU verbunden.
"Davon abgesehen, würde ich im deutschen Wahlkampf mit ein paar Vorurteilen aufräumen", sagte der frühere Eurogruppen-Chef.
"Es ist ja in Deutschland eine sehr verbreitete Sicht, dass nur die Deutschen dem Zweiklang von Solidarität und Solidität verpflichtet sind." Gegen Luxemburg habe die EU-Kommission nie ein Verfahren wegen eines exzessiven Etatdefizits eröffnet, gegen Deutschland aber schon.
Juncker betonte die weiterhin große Bedeutung der europäischen Integration. "Wer glaubt, dass sich die ewige Frage von Krieg und Frieden in Europa nie mehr stellt, könnte sich gewaltig irren. Die Dämonen sind nicht weg, sie schlafen nur", sagte er mit Blick auf die früheren Kriege in Bosnien und im Kosovo.
dpa/jp - Bild: Kerim Okten (epa)