Bei einem Festessen mit Kremlchef Wladimir Putin hat der Schauspieler Gérard Depardieu ("Asterix und Obelix") seinen russischen Pass erhalten. Dem 64 Jahre alten Künstler sei das Dokument mit dem Doppeladler auf der Vorderseite in Sotschi am Schwarzen Meer ausgehändigt worden, sagte Putins Sprecher Dmitri Peskow am Sonntag.
Stolz habe der "Neu-Russe" mit dem Pass gewedelt, als er in die Stadt Saransk, rund 650 Kilometer südöstlich von Moskau, weitergereist sei, meldete die Agentur Interfax. Der Schauspieler wollte dort mit Freunden das orthodoxe Weihnachtsfest feiern.
"Der Präsident hat mit Herrn Depardieu über dessen weitere künstlerischen Pläne und eine Reihe weiterer Fragen gesprochen", sagte Peskow. Die Männer hätten sich am Vortag zu einem Essen in Putins Residenz in Sotschi getroffen, dem Veranstaltungsort der Olympischen Winterspiele 2014. "Beide haben auch über den Film "Rasputin" gesprochen, der bisher nicht in Russland zu sehen war."
Die französische Schauspielerin und Tierschützerin Brigitte Bardot (78) schloss ebenfalls ein baldiges Treffen mit Russlands starkem Mann nicht aus. Putin sei "sehr human" und habe "mehr für den Tierschutz getan als alle unsere Präsidenten", sagte sie der Zeitung "Nice-Matin". Bardot droht damit, wie Depardieu die russische Staatsbürgerschaft zu beantragen, falls zwei Zirkus-Elefanten in Lyon getötet würden. Bei den Dickhäutern besteht Verdacht auf Tuberkulose. Putin hatte sich in Medien mehrfach als Tierschützer inszeniert.
Die französische Oppositionspolitikerin Valérie Pécresse sagte, sie sorge sich um das internationale Ansehen des Landes. "Ich leide, dass Frankreich zum Gespött der Welt wird", sagte die Ex-Forschungsministerin der Sonntagszeitung "Journal du Dimanche". Kritik an Bardot und Depardieu kam auch vom Grünen-Politiker Daniel Cohn-Bendit. Er nannte die beiden "ausgesprochene Dummköpfe". "Wenn sie sich zu Putin ins Bett legen wollen, dann sollen sie es tun, damit ist die Angelegenheit geregelt", sagte er dem Fernsehsender BFMTV.
Bestseller-Autor Wladimir Kaminer ("Russendisko") sieht in dem Nationalitätenwechsel von Depardieu einen Drang nach Anerkennung. Der Schauspieler sei in einem Alter, in dem er sich frage: "Bin ich noch Mann oder schon Maus?", sagte Kaminer der Nachrichtenagentur dpa. Etwas Gutes bringe der Schritt aber möglicherweise mit sich, sagte der in Moskau geborene und in Berlin lebende Autor ironisch. "Depardieu könnte den Russen beim Weinanbau helfen. Russischer Wein schmeckt abscheulich."
Wolfgang Jung und Petra Klingbeil, dpa/jp - Bild: Mikhail Klimentyev (afp)
...moderne .....stitution und ....hälterei
Ach ja, Jäger sind Tierschützer.