Bei einer Abstimmung, wer die "Person des Jahres" des amerikanischen Magazins "Time" werden soll, ist ausgerechnet der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un ganz vorn mit dabei. Kim lag am Dienstag hinter Ägyptens Präsident Mohammed Mursi auf Platz zwei. Die Entscheidung, die am 14. Dezember bekanntgegeben wird, wird letztlich allerdings wie immer von der Redaktion des angesehenen Magazins getroffen.
Für Mursi votierten gut zwei Wochen vor Ende der Abstimmung 131.000 Leser, für Kim 73.300. Allerdings klickten bei dem Ägypter auch 92.000 auf "no way" ("auf gar keinen Fall"), bei Kim waren es 30.700.
Dritte ist die pakistanische Bloggerin Malala Yousafzai, auf die die Taliban einen Mordanschlag verübt hatten. Die 15-Jährige bekam 41.000 Stimmen. Der österreichische Extremsportler Felix Baumgartner lag zunächst auf Platz neun, gleich hinter US-Außenministerin Hillary Clinton.
Die "Person des Jahres" wird seit 1927 von dem Nachrichtenmagazin gekürt. Dabei soll nicht der beste, sondern der einflussreichste Mensch gewürdigt werden - deshalb war Adolf Hitler 1938 dabei, Josef Stalin sogar gleich zweimal. Es müssen nicht immer prominente Köpfe sein, im vergangenen Jahr war es "Der Demonstrant" als Würdigung für alle Protestierenden in Arabien und anderen Regionen. Auch diesmal stehen zum Beispiel "nichtgemeldete Einwanderer" auf der Liste.
Und es müssen keine Menschen sein: Auch der Mars Rover "Curiosity" und das vermutete Elementarteilchen Higgs-Boson kann Stimmen bekommen.
dpa - Bild: kns/afp