Mit einer Anhörung vor Gericht hat am Montag in Nanterre bei Paris die juristische Auseinandersetzung um heimlich aufgenommene Oben-ohne-Fotos der britischen Herzogin Kate begonnen.
Gemeinsam mit Prinz William will Kate im Verfahren gegen das Klatschmagazin «Closer» die Verbreitung der Fotos stoppen lassen. Eine Entscheidung soll es an diesem Dienstag geben. Die beiden 30-Jährigen setzen währenddessen ihre Asien- und Pazifik-Tour fort.
Das britische Königshaus geht auch strafrechtlich gegen die Veröffentlichung vor. William und Kate stellten Strafantrag gegen unbekannt. Damit ließen es die Kläger offen, ob die Staatsanwaltschaft in Frankreich gegen «Closer» oder den Fotografen selbst vorgehen soll.
Das Magazin hatte am Freitag auf fünf Seiten Fotos der Herzogin von Cambridge beim Sonnenbad ohne Bikinioberteil in der Provence veröffentlicht. Frankreich hat sehr strenge Regelungen für Veröffentlichungen aus der Privatsphäre. Fotos einer Person aus dem privaten Umfeld dürfen nicht ohne Zustimmung verwendet werden. Eine Verurteilung der Praxis gilt als sehr wahrscheinlich.
Verjüngung der Monarchie?
Die Bilder sind neben «Closer» in Frankreich inzwischen auch in Irland und im italienischen Boulevardblatt «Chi» erschienen. In Italien veröffentlichte das Klatschmagazin aus dem Berlusconi-Medienimperium eine 28-seitige Sonderausgabe. Darin spekulierte das Magazin sogar über die Echtheit der Oberweite. Der Chefredakteur verteidigte die Ausgabe. Der Palast sollte die Sache mit «britischem Humor» nehmen, schrieb Alfonso Signorini. Kate habe damit zur Verjüngung der Monarchie beigetragen.
William und Kate sind derzeit auf Asien- und Pazifik-Tour. Im Dorf Burns Creek auf den Salomonen gingen William und Kate auf Tuchfühlung mit ein paar Ferkeln. Der Prinz habe im Scherz vorgeschlagen, die kleinen Schweine «Will und Kate» zu nennen, twitterte die Hilfsorganisation World Vision, die den beiden Projekte zur Bekämpfung der Armut in dem bitterarmen Inselstaat vorstellte.
Bei anderer Gelegenheit sahen sich die Royals auch eine Vorführung an, bei der Frauen gemäß der Traditionen oben ohne tanzten. Auch als Kate eine traditionelle Skulptur einer barbusigen Frau gezeigt wurde, bewahrte sie Haltung. Der hohe Besuch war für Montagabend in eine exklusive Hotelanlage auf einer abgelegenen Insel eingebucht. Tavanipupu ist nur per Boot zu erreichen und deshalb leicht hermetisch abzuschirmen. Dort dürfte das Paar vor Paparazzi sicher sein. An diesem Dienstag geht es weiter nach Tuvalu.
dpa - Bild: Facundo Arrizabalaga (epa)