Der koreanische Sektenführer San Myung Mun ist tot. Mun starb um 2.00 Uhr morgens (Ortszeit) im Kreise seiner Familie, Freunde und Anhänger in seiner Heimat Südkorea. Am vergangenen Dienstag war er dort auf eine Intensivstation verlegt worden.
Zu seinen Lebzeiten war San Myung Mun genauso stark umstritten, wie er von seinen Anhängern bewundert wurde. Von diesen ließ er sich als "Wahrer Vater" huldigen - seine Familie als die "Wahre Familie". Für seine Kritiker war er ein Verführer, der es über seine religiösen Aktivitäten hinaus dank eines ausgeprägten Geschäftssinns und einer ergebenen Gefolgschaft zum Milliardär gebracht hatte.
Furore machte er mit seinen spektakulären Massenhochzeiten. Bei den sogenannten Blessings (Segnungen) erteilte er in Stadien und per Satellit Tausenden Paaren rund um den Globus seinen Segen. Mun war ein erklärter Gegner des Kommunismus und Unterstützer der Republikaner in den USA, wo er sich lange aufhielt. Er und andere Mitglieder der Vereinigungskirche hatten die "Washington Times" 1982 als konservative Alternative zur "Washington Post" gegründet.
dpa/est