Mit so gut wie einhelliger Sympathie aus der Bevölkerung und artigen Verbeugungen von der Regierung hat Dänemarks Königin Margrethe II. ihr 40. Thronjubiläum gefeiert.
Am Sonntag konnte die 71 Jahre alte Regentin ihren 500. «Staatsrat» mit dem Kabinett eröffnen. Danach jubelten ihr nach Polizeiangaben 10.000 Bürger vor Schloss Amalienborg zu.
Mehr noch als die 200 Damast-Servietten für royale Galaempfänge und ein neuer Teppich für Schloss Christiansborg dürften die Königin ihre Umfragewerte als Jubiläumsgeschenk gefreut haben: Mehr als 80 Prozent der 5,5 Millionen Dänen stehen hinter der Monarchie - ein Verdienst Margrethes. Seit der Ausrufung zur Königin am 14. Januar 1972 hat es praktisch keine Skandale mit ihrem Namen gegeben.
Dem US-Sender CNN verriet die siebenfache Großmutter, was sie für das Erfolgsrezept ihrer Popularität hält: «Ich glaube, wenn Menschen Freude am eigenen Leben haben, gibt es auch die Chance, dass sie sich in den Augen der Öffentlichkeit gut machen», zitierte die Nachrichtenagentur Ritzau aus dem Jubiläums-Interview.
Tausende Dänen hatten ihre Königin schon am Samstag vor dem Rathaus bejubelt, als sie in einer goldenen Kutsche durch Kopenhagen fuhr. Zu den Feiern waren auch Schwedens König Carl XVI. Gustaf mit Königin Silvia sowie Norwegens König Harald V. mit Königin Sonja gekommen.
Für die 500. Sitzung des «Staatsrates» pünktlich zum Thronjubiläum hatte der Hof ein bisschen getrickst, wie ein Sprecher in dänischen Medien freimütig einräumte: Man habe die Sitzungshäufigkeit in letzter Zeit «ein bisschen angezogen», damit es «passt».
Genauso freimütig bekannten amtierende und frühere Minister, dass die Sitzungen mit der an sich lachfreudigen Monarchin nicht so spannend seien: Streng nach Protokoll dürften ausschließlich neue Gesetze vorgestellt werden, die die Königin dann kommentarlos unterschreibe. Ex-Außenminister Uffe Ellemann Jensen sagte: «Das ist meistens stinklangweilig.»
dpa - Bild: Nils Meilvang (afp)