Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy und seine Frau Carla sind nach französischen Medienangaben wieder Eltern geworden.
Die 43-jährige Carla Bruni-Sarkozy habe am Mittwochabend in Paris ein Mädchen zur Welt gebracht, berichteten übereinstimmend mehrere Medien des Landes, darunter der Rundfunksender Europe 1 und der französische TV-Sender BFM. Präsident Sarkozy kam unmittelbar von Beratungen über die Euro-Krise in Frankfurt gegen 23 Uhr in die Klinik, berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP.
Der Sender BFM wusste auch schon, dass das Kind angeblich Daliah heißen soll. Nach Angaben aus dem Umfeld der Mutter, das AFP zitierte, ist der Name noch nicht bekannt. Eine offizielle Bestätigung für die Geburt gab es weder von der Klinik noch von Sarkozys Amt, das dies bereits im Vorfeld abgelehnt hatte.
Papa Nicolas in Frankfurt gefragt
Am Nachmittag hatte Präsident Sarkozy die schwer bewachte Geburtsklinik besucht, vor der Paparazzi seit Tagen auf der Lauer lagen. Sarkozy war unmittelbar danach nach Frankfurt geflogen, um mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel im Vorfeld des EU-Gipfels in Brüssel letzte Hürden für das Euro-Rettungspaket zu beseitigen. Die unmittelbare Umgebung um die Klinik De la Muette im schicken 16. Pariser Arrondissement war seit längerem abgeriegelt.
Es ist das erste gemeinsame Kind für das seit 2008 verheiratete Paar. Nicolas Sarkozy (56) hat bereits drei Söhne aus zwei früheren Ehen, Carla hat einen Sohn aus einer früheren Beziehung. Es ist auch das erste Mal, dass ein französischer Präsident während der Amtszeit Vater geworden ist.
Um Kritik zu vermeiden, ihr Privatleben während des bevorstehenden Präsidentschaftswahlkampfs zu instrumentalisieren, hatten die Sarkozys die Schwangerschaft nie öffentlich bekanntgegeben. Carla gab aber einige Interviews, in denen sie ankündigte, dass sie das Kind nicht der Öffentlichkeit preisgeben wolle und es deswegen auch keine Fotos geben werde.
Die Sängerin, die zuvor Karriere als Model gemacht hatte, hatte ihren Kinderwunsch nie verheimlicht. Auf einer Indien-Reise im Dezember 2010 hatte etwa sie ein Mausoleum besucht, wo Frauen traditionell um Kindersegen bitten. Ihre ältere Schwester, die Schauspielerin Valeria Bruni Tedeschi, hatte wenige Monate zuvor ein Kind aus dem westafrikanischen Senegal adoptiert. Auch Carla hatte mit dem Gedanken an eine Adoption gespielt, wenn es aus Altersgründen nicht mehr klappen sollte.
Beide bereits Eltern
Nicolas Sarkozy hatte sich bei seiner Amtseinführung 2007 von seiner damaligen Frau Cécilia und den fünf Kindern ihrer Patchwork-Familie begleiten lassen. Ihr gemeinsamer Sohn Louis wünschte ihm vor laufenden Kameras "Viel Glück, Papa". Seine beiden anderen Söhne Pierre und Jean stammen aus Sarkozy erster Ehe mit seiner damaligen Frau Marie-Dominique.
Nur wenige Wochen nach seiner Scheidung von Cécilia zeigte sich Sarkozy mit der franko-italienischen Sängerin Carla - und deren Sohn Aurélien, den er auf einer Jordanienreise auf den Schultern trug. Wegen der vielen Fotografen hielt der Junge beide Hände vors Gesicht. Seine Mutter bedauerte später, ihren Sohn auf diese Weise der Öffentlichkeit ausgesetzt zu haben. "Das war ein Fehler, ich hätte wissen müssen, dass Fotografen da sein würden, ich war unvorsichtig", räumte sie später ein. Deswegen werde es von dem neuen Kind auch keine Fotos geben, hatte sie kurz vor der Geburt betont.
dpa/jp/km - Bild: Jacques Brinon (epa)