Mercedes-Benz ist Hauptpartner beim diesjährigen ADAC-Eifelrennen und bringt gleich mehrere automobile Leckerbissen in die Eifel. Natürlich soll damit an die Höhepunkte der Motorsportgeschichte der Marke mit dem Stern erinnert werden. So gewann Rudolf Caracciola im Juni 1927 das erste Eifelrennen in der Klasse Sportwagen über 5 Liter Hubraum mit einem Kompressor-Tourensportwagen Typ Mercedes-Benz S. Caracciola erarbeitete sich in den folgenden Jahren als Erster den Titel "Meister des Nürburgrings".
Der Mythos der Silberpfeile entstand 1934, als die Rennwagen von Mercedes nicht im weißen Lack, sondern mit blanker Aluminiumhaut antraten. So wird beispielsweise an diesem Wochenende der Mercedes W165 zu sehen sein. Der legendäre Silberpfeil aus dem Jahr 1939 dominierte damals die neue 1,5 Liter-Klasse.
Und am Steuer dieser Rennwagen-Legende wird Jochen Maas sitzen. Der fuhr seinerzeit nicht nur in der Formel 1. Er wurde deutscher Sportwagen-Meister, war Werksfahrer bei Porsche und fuhr auch bei Sauber-Mercedes die Gruppe C. 1989 gewann er zusammen mit Manuel Reuter und Stanley Dickens die 24 Stunden von Le Mans und wurde Vizeweltmeister. Maas hat ein enormes Gefühl für Rennwagen und ist mit der Renngeschichte vieler Epochen vertraut. So kommt es nicht von ungefähr, dass er nach wie vor für Mercedes bei historischen Veranstaltungen am Start ist. Beim Eifelrennen fährt er den W165 oder den SSK.
Juan Manuel Fangio
Aber in diesem Jahr will Mercedes vor allem an die Erfolge von Juan Manuel Fangio erinnern. Anlass für den thematischen Schwerpunkt ist der 100. Geburtstag des in Argentinien geborenen ehemaligen Mercedes-Spitzenpiloten. Mit dem W165R feierten die Silberpfeile 1954 ihr Comeback in der Formel 1. Gleich das erste Rennen, der Große Preis von Frankreich, endete mit einem Doppelsieg von Juan Manuel Fangio und Karl Kling. Auf dem Nürburgring gewann Fangio den Großen Preis von Europa. Der W196R errang 1954 vier Siege, im Folgejahr sogar fünf. Fangio wurde in beiden Jahren Weltmeister.
Neben dem W196R mit unverkleideten Rädern ist auch noch ein Renntransporter beim Eifelrennen vertreten. Dieser Schnelltransporter hat auch Geschichte geschrieben. Er wurde damals eingesetzt, um bei Trainingsläufen von Defekten befallene Rennwagen rasch zur Reparatur ins Werk zu bringen, Ersatzboliden schnell zum Einsatzort zu bringen oder auch um Rennwagen ohne Zeitverluste zu Teststrecken zu befördern. In den verlängerten Rahmen des Luxussportwagens 300S eingebaut, beschleunigte das 192 PS starke 3-Liter-Aggregat den Transporter auf beachtliche 165 km/h.
Auf Anordnung von Rudolf Uhlenhaut, damals Pkw-Entwickelungschef bei Daimler-Benz, wurde das Unikat 1967 verschrottet. Das Mercedes Classic Center ließ den Transporter in mehrjähriger Arbeit originalgetreu nachbauen. Die Neuauflage wurde im April 2001 fertiggestellt und wird mit Sicherheit auch ein Blickfang beim Eifelrennen sein. Und es gibt natürlich jede Menge weiterer historische Rennwagen zu sehen.
Mit einer Geschichte, die bis in das Jahr 1922 zurückreicht, ist das ADAC Eifelrennen die traditionsreichste Motorsportveranstaltung Deutschlands. Mit dem Eifelrennen sind Namen und Ereignisse, Automobile und Motorräder sowie unzählige Anekdoten verbunden, die Geschichte schrieben. Und diese Geschichte soll am Wochenende wieder aufleben.
Alle Angaben zu den verschiedenen Rennen und Teilnehmern gibt’s auch unter adac-eifelrennen.de.
Bilder: DAMC