Der am Dienstag in Stockholm veröffentlichte Bericht legt nahe, dass Sommerlath einem staatenlosen Juden aus Berlin die Flucht nach Brasilien ermöglicht hat. Sommerlath hat demnach seine Anteile an einer Kaffeeplantage in Brasilien gegen die Metallfabrik des Juden Efim Wechsler in Berlin-Kreuzberg getauscht.
Der brasilianische Anwalt Alvaro Aguiar, ein Vetter der Königin, und der frühere Chef des schwedischen Nationalarchivs, Erik Norberg, hatten den Bericht angefertigt.
Auch Königin Silvia selbst hatte sich daran beteiligt, die Vergangenheit ihres Vaters zu erforschen. «Ich habe in Archiven in Brasilien und Deutschland recherchiert und festgestellt, dass mein Vater und Efim Wechsler einen Deal zu der Fabrik in Berlin und der Kaffeeplantage in Brasilien geschlossen hatten», sagte Silvia der Zeitung «Goteborgs-Posten» vom Dienstag.
Ein Dokumentarfilm im Fernsehen hatte im vergangenen Jahr behauptet, der 1990 gestorbene Walther Sommerlath habe die Fabrik eines jüdischen Geschäftsmannes 1938 im Rahmen des sogenannten Arisierungsprogramms der Nationalsozialisten übernommen. Die Nazis hatten dabei den Besitz von Juden enteignet.
dpa - Bild: Kay Nietfeld (epa)