Die Hochzeitsgeschichte von Fürst Albert und Charlene Wittstock beginnt mit einem Skandal. Zur kirchlichen Trauung der schwedischen Kronprinzessin Victoria am 19. Juni 2010 bringt Fürst Albert seine Dauerfreundin Charlene mit. Eindeutig ein Verstoß gegen das strenge Protokoll des Hofes.
"Will der Fürst ein Zeichen setzen?" fragen sich die Hochzeitsgäste hinter vorgehaltener Hand. Und ja, das wollte er. Vier Tage später gibt der ewige Junggeselle seine Verlobung mit der Südafrikanerin bekannt. Nicht nur die Monegassen sind begeistert.
Seit Monaten nun bereitet sich eines der kleinsten Länder der Welt auf das größte Ereignis des Jahres vor. Rund 3500 Gäste aus Aristokratie, Gesellschaft und Politik sind am 2. Juli zur Hochzeit geladen, 1000 Journalisten werden erwartet. Die Luxus-Hotels an der Cote d'Azur, wo sonst eher Geld als Adel die Sommerfrische verbringt, werden Prinzen und Könige beherbergen. Für die Sicherheit der hochkarätigen Gäste wird Verstärkung aus Frankreich sorgen. Die 112 Gardisten zählende Gendarmerie von Monaco kann es allein nicht bewältigen.
Hochzeit unter freiem Himmel
Geheiratet wird nicht in der Kathedrale, wo einst Rainier III. seine Grace Kelly zum Altar führte, sondern auf dem Ehrenhof des Palastes unter freiem Himmel. Der Fürst möchte, dass möglichst viele Monegassen an der Zeremonie teilnehmen können. Für die geladenen Gäste soll der Abend auf den Terrassen des berühmten Casinos von Monte-Carlo ausklingen.
Die Miniaturmonarchie am Mittelmeer kann den Glanz und Glamour einer Märchenhochzeit derzeit gut vertragen. Mit den Grimaldis herrscht hier eine der ältesten Dynastien Europas, bis heute gilt Monaco als Hotspot für die Schönen und Reichen. Aber als Albert II. nach dem Tod seines Vaters Rainier 2005 den Thron bestieg, wurde es ruhiger im Fürstentum. Albert hatte es immer schwer, sich im Schatten seines Vaters bemerkbar zu machen. Schließlich war es Fürst Rainier, der durch seine Ehe mit Hollywood-Star Grace Kelly den Glamour nach Monaco holte. Und es war Fürst Rainier, der den kleinen Mittelmeerstaat in eine Erfolgsfirma verwandelte. Albert dagegen galt als freundlich, aber blass. Lange traute man ihm die Rolle nicht zu.
Grüner Fürst Albert
Doch Fürst Albert II. hat sich als souveräner Monarch bewährt und neue Akzente gesetzt. Er kämpft gegen Geldwäsche und für den Umweltschutz. Als einziger Staatschef der Welt hat er Nord- und Südpol bereist, um auf die dramatischen Konsequenzen des Klimawandels hinzuweisen und versucht sich auch zu Hause als "grüner Fürst". Seine eigene Fahrzeugflotte hat er auf Hybridautos umgestellt. Die von ihm gegründete Umweltstiftung fördert Klimaprojekte in aller Welt. Da abzusehen ist, dass die Flugreisen seiner Hochzeitsgäste die Treibhausgas-Werte in die Höhe schnellen lassen werden, will der Fürst diese Luftverschmutzung durch die finanzielle Unterstützung von internationalen Umweltprojekten kompensieren.
Seit 2006 sind der Fürst und Charlene Wittstock ein Paar. Ein Jahr später zog die ehemalige Leistungsschwimmerin nach Monaco und übernahm immer öfter Termine an der Seite des Fürsten. Repräsentieren will gelernt sein. Keine leichte Aufgabe für eine Bürgerliche wie Charlene. Sie musste Französisch lernen, ihren eigenen Mode-Stil finden, üben, wie man sich bewegt und was man sagt. Wird sie die Herausforderungen meistern, die auf sie als künftige Landesfürstin zukommen? Alle, die sie kennen, schwärmen von ihrer eleganten Natürlichkeit und Warmherzigkeit.
"Countdown zur Märchenhochzeit"
Ein Film von Annette von der Heyde und Julia Melchior
28. Juni, 20:15 Uhr - ZDF Royal
zdf/km - Bild: Vincent Damourette (epa)