Er war der Letzte seiner Klasse: Gunter Sachs, der ewige Playboy. Playboy? «Ich muss immer schmunzeln, wenn ich das lese», sagte er erst vergangenes Jahr der Nachrichtenagentur dpa. Aber: Es sei doch schön, dass er mit weit über 70 noch immer als «boy» bezeichnet werde. Nun ist Sachs nach übereinstimmenden Medienberichten im Alter von 78 Jahren gestorben.
«Mir würde etwas fehlen, wenn diese Bezeichnung plötzlich nicht mehr fallen würde», sagte Sachs über den Begriff «Playboy». Ein «Playboy» sei für ihn ein Mann, der mit seiner Ausstrahlung Frauen begeistere, ohne den Respekt vor ihnen zu verlieren. «Ich befürchte allerdings, dass es immer weniger echte Playboys gibt.»
Der Unternehmersohn aus dem bayerischen Schweinfurt verstand sich stets als Künstler - sowohl was seinen Lebensstil anging als auch sein Engagement für Fotografie und Kunst. In den 60er und 70er Jahren gehörte er zum europäischen Jetset erster Güte. Sein Name fiel im Zusammenhang mit Promis wie Twiggy, Jean-Paul Belmondo, Alain Delon, Helmut Berger, Aristoteles Onassis oder Romy Schneider.
Vielen wurde Sachs in erster Linie als Ex-Mann des französischen Filmstars Brigitte Bardot bekannt. Auch noch Jahrzehnte nach der Scheidung schrieb er ihr - jedoch nur gelegentlich. Bei so losem Kontakt könne man sich nicht streiten, meinte Sachs und gab damit ein wenig von der schwierigen Beziehung der beiden preis.
Bardot und Sachs hatten 1966 glamourös geheiratet. Drei Jahre später waren sie schon wieder geschieden - die Leidenschaft war erloschen. Die Tage, an denen er von einem Hubschrauber aus Rosen auf ihre Fischerhütte regnen ließ, waren vorbei.
dpa - Bild: Waltraud Grubitzsch (epa)