Die engagierte Naturschützerin und Stifterin setzte sich vor allem für gefährdete Pflanzen ein und kürte seit 1980 die 'Blume des Jahres'. Loki Schmidt erhielt zahlreiche Auszeichnungen.
So wurde sie unter anderem Hamburger Ehrenbürgerin, Ehrensenatorin der Universität und erhielt auch die Ehrendoktorwürde.
Sie starb in ihrem Reihenhaus in Hamburg-Langenhorn, in dem sie bis zuletzt gemeinsam mit ihrem Mann wohnte. Ihre Tochter Susanne sei bei ihr gewesen, sagte eine Sprecherin von Altkanzler Schmidt.
Nach einem Krankenhausaufenthalt wegen einer Fußverletzung Ende September 2010 hatten Ärzte Loki Schmidt nach Hause entlassen. Helmut Schmidt sei in Berlin gewesen und am sofort Morgen nach Hamburg zurückgekehrt.
"Eines war mir klar: Du stehst hier nicht als Frau Schmidt, sondern als Frau Deutschland" Loki Schmidt zu ihrer Rolle bei Staatsbesuchen an der Seite des Kanzlers
Die alljährliche Kür der 'Blume des Jahres' und die von ihr gegründete 'Stiftung zum Schutz gefährdeter Pflanzen' beanspruchten Loki Schmidt bis ins hohe Alter.

Auch als Autorin war die am 3. März 1919 als Tochter eines Werftarbeiters in Hamburg geborene Loki Schmidt erfolgreich. Ihr 2008 erschienenes Buch 'Erzähl doch mal von früher' wurde ein Bestseller, am 7. Oktober 2010 kam 'Auf dem roten Teppich und fest auf der Erde' heraus.
Hannelore Glaser - Loki Schmidt
Das Arbeiterkind Hannelore Glaser, das sich selbst als kleines Mädchen den Namen Loki gab, kam im März 1919 in Hamburg zur Welt. Sie studierte Pädagogik und war bis 1972 als Lehrerin tätig.
"Ihren" Helmut lernte sie schon mit elf Jahren in der Schule kennen. 1942 heirateten die beiden. 1944 wurde der Sohn Helmut Walter geboren, der noch im Säuglingsalter starb. Tochter Susanne kam drei Jahre später zur Welt und lebt heute in England.
"Ich habe weder vor der englischen Königin noch sonst vor irgendwelchen gekrönten Häuptern einen Knicks gemacht. Ich habe mich zwar protokollgerecht verhalten, aber mit Knicksen konnte ich nicht dienen."
Die Repräsentationspflichten einer Kanzler-Gattin in Bonn übernahm die Hamburgerin Loki Schmidt 1974 mit gemischten Gefühlen. Auch damals ging sie lieber in den Botanischen Garten als auf Empfänge. Sie liebte weite Reisen und begleitete junge Wissenschaftler. Noch in den 90er Jahren kletterte die alte Dame auf der Suche nach seltenen Pflanzen in 4000 Meter Höhe in den Anden herum.
In den vergangenen Jahren musste sie häufiger ins Krankenhaus. Loki Schmidt klagte nicht oft über Wehwehchen. Dabei machte das hohe Alter ihr schon zu schaffen. "Es gibt Augenblicke, da macht das Leben überhaupt keinen Spaß, dann jammer' ich ein bisschen vor mich hin", sagte sie zu melancholischen Momenten des Alltags im Alter.
Im September 2010 brach sie sich einen Fuß und musste operiert werden. Danach verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand und die Ärzte entließen sie nach Hause, wo sie in der Nacht zum Donnerstag 91-jährig starb.
dpa/km - Bild: epa