Kaum ein Name ist solch ein Symbol für die Bankenkrise wie Lehman Brothers - ein Türschild der pleitegegangenen US-Bank hat bei einer Auktion dann auch einen Bieterwettstreit ausgelöst. Statt der geschätzten maximal 3.000 Pfund zahlte ein Telefonbieter am Mittwoch bei der Versteigerung im Auktionshaus Christie's in London 42.050 Pfund (knapp 50.000 Euro).
Die Metallplakette hatte einst die Londoner Büros der Bank geziert. Sie ging nach Angaben einer Christie's-Sprecherin erst nach einem spannenden Wettbieten weg. Insgesamt kam die Auktion aber nicht über den Schätzwert von zwei Millionen Pfund hinaus. Das Schild gehörte zu einer Auswahl von rund 300 Objekten, Büchern und Bildern vom früheren Sitz von Lehman Brothers in London.
Das traditionsreiche US-Institut war während der Bankenkrise zusammengebrochen und hatte am 15. September 2008 schließen müssen - 158 Jahre nach der Gründung. Seitdem sind die Insolvenzverwalter damit beschäftigt, Gläubigern Geld zurückzuzahlen. Dabei wird auch die Kunstsammlung und das Inventar Schritt für Schritt verkauft.
Doch während bei Auktionen in New York und Philadelphia in den vergangenen Wochen vor allem Kunst unter den Hammer kam, gab es in London auch Inneneinrichtung. «Das Interesse ist enorm, denn es ist eine recht griffige Auktion», sagte die Sprecherin. Weil es auch vergleichsweise preiswerte Stücke im 1000-Euro-Bereich gebe, könne sozusagen jeder mitmachen.
dpa/es/jd - bild:epa