Pop-Ikone Shakira setzt vor dem WM-Finale in Südafrika auf die Vorhersage des mittlerweile weltbekannten Tentakel-Orakels Paul. Spanien sei im Finale gegen die Niederlande am Sonntag ihr Favorit, obwohl beide Teams sehr gut seien: «Als spanischsprachige Lateinamerikanerin habe ich da in gewisser Weise eine moralische Verpflichtung, wen ich unterstütze», meinte die Kolumbianerin auf einer FIFA-Pressekonferenz in Johannesburgs Soccer-City-Stadion. Krake Paul hatte auf Spanien als WM-Sieger getippt.
Die blonde Sängerin («Waka Waka»), die im September ihr neues Album herausbringen wird, bekannte im Blitzlichtgewitter der Fotografen ihr neu gefundenes Interesse für Afrika und auch den Fußballsport. Es gebe sehr starke Bindungen zwischen Afrika und Lateinamerika. «Meine WM-Teilnahme hier war definitiv einer der Höhepunkte meiner bisherigen Karriere», betonte sie. Besonders der Auftritt beim WM-Eröffnungskonzert sei sehr emotional für sie gewesen: «Ich habe anschließend meine Mutter angerufen, und alle haben geweint.» Unvergesslich sei ihr auch die Ankunft geblieben, als sie mit Beamten der Einwanderungsbehörde spontan getanzt habe.
Die löwenmähnige Sängerin wird am Sonntag gemeinsam mit zahlreichen anderen Künstlern die halbstündige Abschlussfeier in Johannesburg gestalten. Anschließend wird Italiens Fußball-Kapitän Fabio Cannavaro den WM-Pokal an den Spielfeldrand tragen, teilte der Fußball-Weltverband (FIFA) am Samstag mit. Der Ex-Profi von Juventus Turin hatte als Spielführer der Azzurri den Pokal vor vier Jahren beim WM-Triumph der Italiener in Berlin in Empfang nehmen dürfen.
Wer die Trophäe nach dem Endspiel an den Sieger 2010 übergibt, ist weiterhin offen. FIFA-Präsident Joseph Blatter hatte bestätigt, dass er eventuell mit Nelson Mandela die Zeremonie vornimmt, sofern Südafrikas Volksheld zum Finale zwischen Spanien und den Niederlanden ins Soccer City-Stadion kommen kann.
Laut Medienberichten wird am WM-Finale ein Großaufgebot an VIPs teilnehmen, darunter Spaniens Königin Sofia oder der deutsche Bundespräsident Christian Wulff (CDU). Auch Hollywood-Größen wie Morgan Freeman, Leonardo Di Caprio und Charlize Theron werden erwartet. Die erste Fußball-WM auf afrikanischem Boden war wegen ihrer guten organisatorischen Durchführung vom Weltverband FIFA wiederholt gelobt worden.
Ralf E. Krüger (dpa) - Bild:epa