Wenn sich Prinzessin Victoria und ihr Daniel das Ja-Wort geben, wird in ganz Europa so manche Träne vergossen werden.
Seit Wochen sind nicht nur Frauen- und Boulevardblätter voll mit Berichten über die Hochzeit von Stockholm, Ausblicken, Hintergründen, Expertenmeinungen.
Fernsehsender fahren am Samstagnachmittag das volle Programm. In IKEA-Möbelhäusern wird das Großereignis auf Großbildleinwänden übertragen.
Wie die Mutter so die Tochter ...
Bei den Olympischen Spielen 1972 in München verliebte sich König Carl Gustaf in Silvia Sommerlath, die Deutsche zog an der Seite des Monarchen nach Skandinavien.
38 Jahre später entscheidet sich auch Prinzessin Victoria für einen nicht-royalen Gemahlen. Nach anfänglicher Skepsis ist Schweden begeistert.

Wie im Märchen
Die Begeisterung kann Karen Webb nachvollziehen, vor allem, weil der Bräutigam ein Nicht-Adeliger ist, mit dem man sich identifizieren könne. «Das kennen viele von uns nur aus Märchenbüchern», meint die Moderatorin, die am Samstag für das ZDF- mehr als fünf Stunden - aus Stockholm kommentieren wird.
Rechnen können die TV-Anstalten mit großem Interesse, das haben die vergangenen royalen Großereignisse gezeigt. Die Hochzeit des norwegischen Prinzen Haakon mit der Bürgerlichen Mette-Marit 2001 verfolgten bei ARD und ZDF fast 60 Prozent der Zuschauer.
Gute Quoten fürs Fernsehen
Als Prinz Felipe von Spanien seine Letizia heiratete, versammelten ARD/ZDF zusammen rund 52 Prozent der Fernsehzuschauer vor den Bildschirmen.
Etwas unglücklich gesetzt sei der Hochzeitstermin aber dennoch, findet Adelsexpertin Webb. Die Fußball-WM in Südafrika habe das Königshaus bei der Planung «sicher nicht bedacht» - Schweden ist diesmal auch nicht mit von der Partie.
Aber dafür dürften vor allem die royalen Vertreter aus den Niederlanden und Dänemark am Samstag organisatorisch ins Grübeln kommen - sowohl «Oranje» als auch die dänischen Fußballer sind in Südafrika im Einsatz.
dpa