Fünf Jahre nach der tödlichen Massenpanik bei der Loveparade in Duisburg wollen die Betroffenen am Donnerstag (20.30 Uhr) an die Opfer erinnern. Initiator der "Nacht der 1000 Lichter" ist Jörn Teich, der Vorsitzende der "Betroffenen Initiative LoPa 2010 e.V.". Zu dem stillen Abend treffen sich die Menschen an der Rampe neben dem Tunnel, an dem sich am 24. Juli 2010 die verhängnisvolle Engstelle gebildet hatte.
Damals starben am Festgelände 21 Menschen, mehr als 500 wurden verletzt. Am Jahrestag plant die Stadt Duisburg eine öffentliche Feier an einem Denkmal am östlichen Tunnelausgang. An der Unglücksstelle selbst erinnert seit dieser Woche eine neue Gedenkplatte des Duisburger Künstlers Rüdiger R. Lorenzo Eichholtz an die Toten.
Vom fröhlichen Straßenspektakel zur Tragödie
Als kleines Straßenfest wird 1989 die erste Loveparade in Berlin veranstaltet. Der DJ Dr. Motte (Matthias Roeingh) gründet das Raver-Fest, das im ersten Jahr 150 Technofans unter dem Motto "Friede, Freude, Eierkuchen" auf dem Kurfürstendamm tanzen lässt. Fünf Jahre nach dem Start feiern bereits 120.000 Raver um 40 Musik-Trucks herum. 1999 zählen die Veranstalter 1,5 Millionen Besucher.
Mangels Sponsoren fällt die Loveparade 2004 und 2005 aus - bis der Fitnessstudio-Unternehmer Rainer Schaller mit dem Unternehmen Lopavent einspringt. In Berlin findet die Parade bald mit dem Senat keinen Konsens mehr und wandert ins Ruhrgebiet ab, wo sie in Essen (2007) und Dortmund (2008) wiederum viele Besucher anlockt. Bochum verzichtet ein Jahr später aus Platz- und Sicherheitsgründen.
Nach der Katastrophe in Duisburg im Jahr 2010 kündigt Schaller an, es werde keine Loveparade mehr geben.
dpa/rkr/km - Bild: Oliver Berg/AFP