Klaas Hogerwaard steht immer noch unter Schock. Nach dem Tod von seiner Frau vor drei Monaten wollten er und seine Kinder die Asche untereinander aufteilen. Seinen Anteil erhielt Klaas vom Bestattungsunternehmen aber nicht in der gebräuchlichen Urne. Sondern – wie er mit Erschrecken feststellen musste – in einer gebrauchten Nescafé-Dose. Hogerwaard kann es auch drei Monate danach noch nicht fassen: "Respektlos, unwürdig, skandalös – mir fehlen die Worte. So etwas tut man doch nicht."
Seit dem unglaublichen Vorfall verlangt der Witwer eine Entschuldigung des Bestatters. Doch nach eigenen Angaben hat er die bis heute nicht bekommen. Das Bestattungsunternehmen will den Sachverhalt aus Pietätsgründen lieber nicht kommentieren. Hogerwaard erklärt, er habe keine andere Lösung mehr gesehen, als jetzt vor Gericht zu ziehen und an die Öffentlichkeit zu gehen.
Der Berufsverband der flämischen Bestatter spricht von einem besonders traurigen und tragischen Einzelfall. "Das hätte nicht passieren dürfen", sagt Verbandssprecher Thomas Heiremans. Es gebe Alternativen, um Familienangehörigen einen Teil der Asche eines Verstorbenen zu überreichen. Der Verband der flämischen Bestatter bedauert aber, dass der Vorfall nicht diskret behandelt und jetzt öffentlich gemacht wurde.
Alain Kniebs