Chinas Hauptstadt geht mit einem der weltweit strengsten Nichtrauchergesetze gegen Nikotinsüchtige vor. Seit Montag ist in Peking das Rauchen in allen geschlossenen öffentlichen Räumen wie Hotels, Restaurants oder Kinos verboten, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Bei Missachtung drohten den Betreibern hohe Geldstrafen bis zum Entzug der Lizenz.
Das Verbot umfasst auch Tabak-Werbung, Verkaufsaktionen sowie Sponsoring an öffentlichen Plätzen, hieß es weiter. Zudem müssen die Gesundheits-Warnhinweise auf Tabakprodukten mindestens die Hälfte der Verpackung einnehmen.
Zum 1. Juni will Peking Tausende Aufseher zu Kontrollen losschicken, um das neue Nichtrauchergesetz durchzusetzen. Bei Verstößen drohen Sündern umgerechnet 32 Euro Strafe - bisher waren es 1,40 Euro.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) begrüßte das Vorhaben. «Das neue Gesetz ist sehr gut. Es könnte einen positiven Einfluss auf das landesweite Anti-Rauchergesetz haben», sagt der Pekinger WHO-Chef Bernhard Schwartländer. Ein strengeres Gesetz für das ganze Land ist derzeit in Vorbereitung.
China ist das Reich des Tabaks. In keinem Land der Welt werden so viele Zigaretten produziert, gleichzeitig bringt es die Volksrepublik mit 300 Millionen auch auf die mit Abstand größte Zahl an Rauchern. Die Zigarettenmarken haben harmlos klingende Namen wie "Kleiner Panda" oder "Gute Katze".
Bereits im Jahr 2011 war ein landesweites Rauchverbot in der Öffentlichkeit erlassen worden. Die ungenau gefassten Richtlinien wurden jedoch weitgehend missachtet.
dpa/jp - Bild: George Wong (epa)