Gegen den Durst gibt’s erst einmal ein Glas Kölsch mit der jungen Chefin. Serviert vom Köbes, so nennt man in den typischen Kölner Brauhäusern die Kellner. Schwarze Hose, weißes Hemd, blaue Wollweste, Lederschürze - ihre Amtstracht tragen sie mit Stolz und Humor tragen.
Und für den Hunger gibt es die kölschen Originale: Ne Halve Hahn mit Himmel un Ääd. Der Halve Hahn entpuppt sich als Roggenbrötchen mit dicker Käsescheibe. Himmel und Ääd, das ist Kartoffelbrei, Apfelmus und gebratene Blutwurst. Die Gäste sitzen an klobigen, blankpolierten Holztischen. Die rustikale Einrichtung erinnert an die lange Geschichte des Hauses in der Kölner Innenstadt, das 1858 gegründet wurde.
Vor vier Jahren übernahm Melanie Schwartz das Ruder, weil sich ihr Vater aus gesundheitlichen Gründen zurückziehen musste. Keine leichte Aufgabe für die damals 28-jährige Frau, die die Brauerei und Gaststätte "Zur Malzmühle" heute in der fünften Generation führt.
"Wir haben gerade das ganze Haus aufwändig umgebaut", erklärt Melanie Schwartz. Neu ist unter anderem der "Höhnerstall" - ein Museum mit Devotionalien der Kölner Kultband. "Vom Kostüm über Preise, Instrumente und die komplette Diskographie." Ein wahrer Wallfahrtsort für die Fans.
Und wenn man vom vielen Viva Colonia müde geworden ist, kann man über dem Höhnerstall eines der 37 neuen Hotelzimmer buchen. Die Fototapete im Schwarz-Weiß-Look vermittelt einen Blick in die Vergangenheit des Brauhauses. Das Bett stellt ein überdimensioniert großes Holzfass dar.
Und sollte man nachts aufwachen und Durst verspüren, dann braucht man nur ins Badezimmer zu tapsen. "Da haben wir neben dem Wasserhahn noch einen Kölschhahn platziert für die Gäste, dass sie sich auf dem Zimmer, frisch aus dem Hahn, Bier zapfen."
as/km