Es war ein gutes Jahr für die "3D Cannabis Dispensary" in Denver. Am 1. Januar 2014 wurde in dem Haschisch-Laden in Colorado unter großem Medieninteresse erstmals in den USA völlig legal Marihuana verkauft. Seitdem hat Inhaberin Toni Savage nach eigenen Angaben 3,6 Millionen Dollar umgesetzt.
Wie der Ausgangspunkt einer Revolution sieht es mehr als ein Jahr später in dem Laden allerdings nicht aus. Kein Ansturm, keine Hanf-Deko, stattdessen stehen wie in einer Apotheke Glasgefäße mit den Grünen Blättern hinter der Theke. "In den ersten drei Monaten hatten wir 500 Kunden am Tag", sagt Geschäftsführer Billy Archilla. "Jetzt sind es im Durchschnitt 150 bis 170." Die Kunden seien sowohl Touristen als auch Einheimische. "Für uns ist das jetzt eine alltägliche Sache."
2012 stimmte Colorado für eine Legalisierung von Cannabis, im Januar 2014 trat die Regelung in Kraft. Auf den Einkaufsstraßen finden sich die Läden mit Cannabis nun zwischen Spielzeuggeschäften und den für Colorado eher typischen Ausstattern für den Cowboy von Welt. Die Zeit des Versteckens ist vorbei.
Wer über 21 ist, darf Cannabis nun in Colorado an etwa 380 Verkaufsstellen erwerben. Konsum in der Öffentlichkeit bleibt verboten. Sowohl Verfechter als auch Gegner sagten tiefgreifende Veränderungen voraus - die einen den wirtschaftlichen Aufschwung aufgrund Steuereinnahmen aus der Pot-Industrie, die anderen Kriminalität, Unfälle durch bekiffte Autofahrer und eine abhängige Jugend.
Aber ist es wirklich das "größte soziale Experiment des Jahrhunderts", wie Colorados Gouverneur und Cannabis-Gegner John Hickenlooper meint? Die Zahlen zu den Auswirkungen der Legalisierung seien noch nicht aussagekräftig, meint Ashley Kilroy, die Marihuana-Verantwortliche der Stadtverwaltung. Es gebe weniger Strafen wegen Cannabisbesitzes, im Vergleich zu 2013 sei die Verbrechensrate leicht gestiegen, die Zahl der Unfalltoten aber gesunken. Bis Oktober lagen die Steuereinnahmen bei 60 Millionen Dollar, etwas mehr als die Hälfte als vorausgesagt.
In Denver ist kiffen nun normal. In der Stadt gibt es viermal so viele Cannabisläden wie Starbucks-Cafés. Und in der "Denver Post" schreibt ein Vollzeit-Redakteur nur zum Thema Marihuana. Cannabis-Konsument JT Dale ist begeistert: "Ich liebe es. Es ist so normal, wie Süßigkeiten an der Tankstelle zu kaufen." Der 24-Jährige ist 2014 von Texas nach Colorado gezogen. Die Cannabis-Legalisierung war einer der Gründe dafür, wie er zugibt.
Ein großes Problem hatte aber niemand vorausgeahnt: Haschkekse und mit dem Haschisch-Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC) versetzte Gummibärchen. Immer wieder müssen Patienten wegen einer Überdosis nach dem Verzehr von Marihuanaprodukten behandelt werden. Colorado führte daher nachträglich einen Grenzwert von 10 Milligramm THC pro Portionsgröße ein, erklärt Kilroy.
Auch kommt es immer wieder zu Unfällen bei der Verarbeitung von Marihuana, vor allem der Produktion von Hasch-Öl, bei der brennbares Gas frei wird. Denvers Feuerwehrmänner seien auf diesem speziellen Gebiet der Brandbekämpfung zu wahren Experten geworden, so Kilroy.
Doch der Schein der Normalität ist trügerisch - auf Bundesebene bleibt Marihuana verboten, mehr als 600.000 Festnahmen gab es 2013. Cannabis-Unternehmen haben deshalb noch immer Schwierigkeiten, sich ins normale Wirtschaftsleben einzugliedern. Zum Beispiel wollen viele Banken keine Konten für sie eröffnen.
Cannabiskonsum ist in den Bundesstaaten Colorado und Washington legal. In Alaska, Oregon und der Hauptstadt Washington D.C. gab es erfolgreiche Pro-Pot-Referenden, die Gesetze sind allerdings noch nicht in Kraft. 28 Bundesstaaten erlauben den Konsum zu medizinischen Zwecken. Laut einer Gallup-Umfrage vom November 2014 sind 51 Prozent der US-Amerikaner für eine vollständige Legalisierung.
dpa/mg - Illustrationsbild: Michel Krakowski (belga)
Satire? Oder Sodom und Gomorra?
Wegen einer Gesetzeslücke landen Cannabiskonsumenten im Krankenhaus – aber kein einziger Patient musste das Krankenhaus horizontal verlassen.
Bei der Konzentrat Herstellung (ähnlich wie Schnaps brennen) geht auch mal was schief – aber nicht ein Leichenwagen durfte vorfahren.
Selbst die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle ist rückläufig.
Und dann erdreistet sich der Staat auch noch Geld zu verdienen!
Das kann und darf so nicht sein! Das haben wir schließlich ganz anders gelernt!
Cannabis ist der sichere Einstieg in den Tod und kostet den Staat Geld! BASTA!
Unerwähnt blieb leider das der Anteil der Minderjährigen mit Erstkontakt zu Cannabis um 14% zurück gegangen ist…
Und auch das kann nicht sein! Regulierte Verhältnisse für Erwachsene setzen gegenüber Jugendlichen schließlich ein völlig falsches Signal und stürzen die Gesellschaft garantiert ins Verderben!
Lasst das Haschgiftkraut mal gut in den Händen der Kriminellen und ihrer Schulhofdealer… sonst kommt unsere heile Welt noch ins Wanken!