Die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer hat für ihre humorvolle Ehrlichkeit sich selbst und anderen gegenüber den Orden wider den tierischen Ernst erhalten. Der Aachener Karnevalsverein zeichnete die CDU-Politikerin am Samstag in einer Festsitzung aus.
Für ihre selbstsichere Antrittsrede im Aachener Narrenkäfig erntete sie viele Lacher und am Ende großen Applaus. Kramp-Karrenbauer trat nicht in ihrer Paraderolle als Putzfrau Gretel im saarländischen Landtag auf, sondern im eleganten Abendkleid.
"Der Elferrat wollte mich als Putzfrau einstellen", sagte sie. Dann sei aber Arbeitsministerin Andrea Nahles mit dem Mindestlohn gekommen. Für den Elferrat sei sie damit unbezahlbar gewesen. Überhaupt, Männer! Worüber sich Männer so freuten: Finanzminister Wolfgang Schäuble etwa. "Der freut sich schon seit Wochen wie ein Schneekönig über eine schwarze Null. Also bei aller Liebe, eine schwarze Null in Berlin. Da gibt es doch viel mehr: rote, grüne, gelbe...", frotzelte Kramp-Karrenbauer.
Den Vorschlag der Ministerpräsidentin, kleine Bundesländer sollten fusionieren, um von ihren Schulden entlastet zu werden, entlarvte Laudator Christian Lindner als Finte: Dann wäre sie frei für Berlin, "um dort ins Kanzleramt zu ziehen" - falls "Mutti irgendwann doch die Biege" mache.
Der Orden wider den tierischen Ernst wird seit 1950 für Humor und Menschlichkeit im Amt verliehen. Kramp-Karrenbauer erhielt den 66. Orden und ist die fünfte Frau in der Ritterrunde.
dpa/sh/km