In Russland feiern orthodoxe Christen an diesem Mittwoch Weihnachten, in anderen Ländern vertreiben die Gläubigen zum neuen Jahr böse Geister. In Griechenland und Zypern etwa zelebrierten zahlreiche Menschen am Dienstag mit einem Sprung ins Meer die Taufe Jesu und die Erscheinung des Heiligen Geistes (Epiphaniasfest). Mit diesem Ritus sollen der Tradition zufolge Dämonen verjagt werden.
Auch in Bulgarien schreckte das eisige Wasser in Flüssen und Seen Gläubige nicht ab. Bei Temperaturen weit unter Null Grad sprangen Dutzende in den mittelbulgarischen Fluss Tundscha, um das Heilige Kreuz zu holen. Und sie formierten sich zum traditionellen Reigentanz.
Orthodoxe rund ums Mittelmeer - in Griechenland, der Türkei, Zypern, Bulgarien und Rumänien - richten sich nach dem Gregorianischen Kalender. Wie Katholiken und Protestanten haben sie Weihnachten am 25. Dezember gefeiert. In Russland, Weißrussland, der Ukraine und Serbien begehen die Orthodoxen aber nach dem Julianischen Kalender Weihnachten - an diesem Mittwoch, 13 Tage nach dem "westlichen" Fest.
Als Höhepunkt gilt in Russland die traditionelle Mitternachtsmesse mit Patriarch Kirill in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale, zu der in der Nacht zu Mittwoch Tausende erwartet wurden. In einer Botschaft zum Fest rief Kirill zum Gebet für Frieden in der Ukraine auf. Der blutige Konflikt mit prorussischen Separatisten in der Ostukraine entzweit derzeit die Nachbarländer.
Landesweit sind in Russland Gottesdienste in mehr als 30.000 Kirchen geplant. Die orthodoxe Kirche hat im größten Land der Erde seit dem Zusammenbruch des Kommunismus erheblich an Einfluss gewonnen.
dpa - Bild: Aris Messinis (afp)