In Belgien darf sich am Dienstag fast jedes Kind auf ein Stück Dreikönigskuchen freuen. Darin versteckt ist eine Bohne. Und wer die findet, ist einen Tag lang König. Daher herrscht Hochbetrieb in den gut 5.000 Bäckereien und Konditoreien des Landes.
Dreikönigskuchen: Eine alte Tradition, die belgienweit sehr beliebt ist. Die Blätterteig-Tarte mit Marzipanfüllung wird in vielen Bäckereien noch eigenhändig hergestellt. Bäcker Dimitri Salmon aus der Nähe von Mons verrät uns das Geheimnis seiner sogenannten Frangipane-Füllung: Um Frangipane herzustellen, braucht man gemahlene Mandel, Zucker, Eier und Butter. Um das Ganze aufzulockern, kommt noch Konditorcreme dazu. Umhüllt wird die Füllung von Blätterteig.
Nicht zu vergessen: In jedem Königskuchen versteckt der Bäcker eine Bohne oder eine kleine Figur. Dazu gibt es eine goldene Pappkrone. Das macht den Kuchen erst zur "Galette des Rois", auf Niederländisch "Driekoningetaart" genannt. Und wer später das Stück des Kuchens mit der Bohne auf seinem Teller hat, darf einen Tag lang König sein. Der Brauch der Bohne im Festgebäck hat eine lange Tradition: Schon die alten Römer versteckten gerne weiße oder schwarze Bohnen in ihrem Blätterkuchen. Bereits seit dem Mittelalter wird der Brauch am Dreikönigstag zelebriert und darf sich der glückliche Finder als König für einen Tag feiern.
Nicht nur in Belgien hat der Dreikönigskuchen Tradition. Auch in Frankreich, der Schweiz, England, Spanien und Mexiko kennt man den King’s Cake oder Roscón de Reyes – mal als bunter Kranz mit Fruchtfüllung, mal aus Hefe- oder aus Briocheteig.
Während die einen es dem Zufall überlassen, helfen andere nach, um ihre Chance auf das Stück mit der Bohne zu erhöhen.
In diesen Tagen ziehen auch kleine Kaspars, Melchiors und Balthazars singend durch die Straßen und schreiben den Segen an unsere Haustüren.