Was Straßenkids in den USA aus der Not heraus erfunden haben, ist heute eine eigene Kunst: Mundakrobatik, genannt "Beatboxing". Zischen, Zirpen, Knarren, Quietschen, Gluckern oder Wummern - es gibt kein Geräusch, das der Beatbox-Crack Ilias Benoui nicht mit seinem Mund nachmachen könnte.
"Die Beatbox-Szene in Belgien wird immer größer", erklärt der 21-Jährige aus Brüssel. "Außerdem wächst die Nachfrage: In der elektronischen Musik zum Beispiel werden immer mehr menschliche Geräusche integriert."
Beatbox entstand in den USA. Vielen Rappern fehlte Anfang der 1980er Jahre für ihre Musik oft ein Schlagzeug oder der Ghettoblaster. Die Instrumente waren für Straßenkids zu teuer. Also nahmen sie die Sache selbst in die Hand – oder besser den Mund – und beweisen seitdem ihre verbale Schlagzeugfertigkeit.
"Big Ben" aus Brüssel hat sich alles selbst beigebracht – dank didaktischer Erklär-Videos aus dem Internet. Fast drei Jahre lang hat er bis zu sieben Stunden am Tag geprobt. Jetzt kann er so ungefähr jedes Geräusch nachmachen. Ilias bereitet sich bereits jetzt auf die Weltmeisterschaft im Mai kommenden Jahres in Berlin vor.