Der von einem Kricketball schwer verletzte australische Nationalspieler Philip Hughes ist tot. Der 25-Jährige war am Dienstag nach einem Kopftreffer bei einem Spiel in Sydney auf dem Feld zusammengebrochen. Er habe nie das Bewusstsein zurück erlangt, teilte Mannschaftsarzt Peter Brukner am Donnerstag mit.
Der in Hughes' Richtung geschleuderte Kricketball war nach dem Aufprall auf dem Boden ungewöhnlich hoch gesprungen. Wie Fernsehaufnahmen zeigten, drehte sich Hughes noch weg, aber der Ball traf ihn unterhalb des Helms am Hinterkopf. Nach Medienberichten erlitt er einen Schädelbruch und schwere Blutungen.
Beim Kricket schleudert ein Werfer den kleinen, mit Leder umspannten Ball Richtung Schlagmann, der ihn eigentlich mit einem Schläger weit hinaus ins Feld befördern soll. Bei guten Werfern wird der Ball mit mehr als 130 Kilometern in der Stunde zu einem Geschoss.
Fan startet Gedenk-Aktion
Ein Fan rief am Donnerstag andere Anhänger auf Twitter auf, als Zeichen des Respekts den eigenen Kricketschläger vor ihre Tür zu stellen (#putoutyourbats). In kürzester Zeit waren Tausende Fotos auf sozialen Netzwerken zu sehen. Auch Geschäfte und Büros beteiligten sich an der Aktion, ebenso Menschen aus anderen Sportarten wie das Australian-Open-Tennisteam oder der englische Fußballclub FC Arsenal.
"Wir sind alle irgendwie mit Kricket aufgewachsen", schrieb Initiator Paul Taylor. "Hiermit zeigen wir unsere Trauer." Die Kricketclubs haben alle Spiele abgesagt. Alle anderen Sportler wollen in Australien am Wochenende schwarze Armbinden tragen
dpa/km