"Musik wird oft nicht schön gefunden, weil sie stets mit Geräusch verbunden": Die Stadt Brüssel hält es wohl mit Wilhelm Busch.
Für Straßenmusikanten gibt es in Brüssel strenge Regeln: Nur an 19 bestimmten Orten darf gespielt werden, nicht lauter als 60 Dezibel, nur zwischen 10 und 21 Uhr und auch nur zu den geraden Stunden.
Und das Ganze selbstverständlich nur mit Genehmigung, erteilt vom Kulturdezernat der Stadt an professionelle Musiker und an solche, die das "Vorspielen" überstehen. Einmal im Monat finden die Prüfungen statt.
"Die Stadt will den Einwohnern und den vielen Besuchern ein gewisses Qualitätsniveau bei der Straßenmusik bieten und führt deshalb diese Castings durch", sagt Fabien Résimont vom Brüsseler Kulturdienst.
Ähnliche Tests müssen auch die anderen Straßenkünstler bestehen, also Jongleure, Zauberer oder Tänzer. Höchstens vier Monate im Jahr darf ein Künstler sich in der Brüsseler Altstadt produzieren. Damit will die Stadt die Vielfalt der Darbietungen gewährleisten. Andere belgische Touristenstädte wie Brügge gehen ähnlich vor.
Nicht jeder Straßenmusiker übersteht das Vorspiel. Erst kürzlich mussten Fabien Résimont und sein Team einen jungen Gitarristen wieder nach Hause schicken. Er hatte sein Instrument nicht gestimmt - und schien auch sonst noch nicht ganz auf der Höhe zu sein ...