10:30 Uhr, Brüssel, 12 Grad.
Die Abenteuerreise "Ravel du Bout du Monde", die “Auslandsversion” des "Beau Velo de Ravel", beginnt mit dem Abenteuer "Flughafen Zaventem" und einem nicht enden wollenden Einchecken. Okay, gefühlte fünftausend Koffer und Kisten mit Fahrrädern und allem möglichem Kram, den eine 50-köpfige Reisegruppe so braucht, wollen auch ordentlich verklebt, beschriftet und verstaut werden.
Erste Lektion: Falls Sie je ein Fahrrad auf eine Flugreise mitnehmen, denken Sie daran, vorher die Luft aus den Reifen zu lassen. Sonst ist von den Reifen nach der Landung nicht mehr viel übrig. Gilt natürlich auch für die Bälle, die Sie als Geschenk mitnehmen.
Zweite Lektion: Merken Sie sich, wo Sie ihr Bordticket-Überbleibsel hinstecken. Auch wenn mich sonst noch nie einer danach gefragt hat – wenn man in Douala am Flughafen steht und ins Land hinein will, braucht man das. Und wenn man nach sechseinhalb Stunden Flug den ganzen Betrieb aufhält, weil man in allen Taschen und hinter allen Reißverschlüssen nach diesem Fetzen Papier sucht, kommt das nicht gut an. Glauben Sie mir.
21:05 Uhr (22:05 Uhr belgischer Zeit), Douala, 27 Grad.
Im Flughafen werden wir von den anderen Passagieren getrennt und, bis die Formalitäten erledigt sind, erst einmal zwischengeparkt - in der Präsidenten-Suite, allerdings wäre uns ein Schluck Wasser lieber. Nach zwei Mal falschem Alarm ist der dritte Aufruf dann endlich das ersehnte Signal zum Aufbruch in Richtung Wasser und Wechselklamotten. Unsere Koffer werden allerdings getrennt von uns zum Hotel kutschiert.
In der Dunkelheit ist von Douala nicht viel zu erkennen. Erster Eindruck: Die Verkehrshügel sind in Kamerun genauso aggressiv wie die Werbestrategie eines großen Limonaden-Herstellers. Zweiter Eindruck: Es wird in der ganzen Stadt – Douala ist die größte des Landes, im Stadtkern und den Randbezirken wohnen drei Millionen Menschen – weiter fleißig gebaut.
Dritter Eindruck: Die Menschen sind unheimlich nett und sehr gastfreundlich. Mal abgesehen von den Grenzkontrollposten (aber in welchem Land findet man freundlich lächelnde Grenzhüter?) schlägt uns von allen Seiten große Herzlichkeit entgegen. Bienvenue au Cameroun!
Als wir es dann ins Hotel geschafft haben, gibt es zwar noch keine Koffer, aber endlich das ersehnte Wasser und dazu noch einen Mitternachtssnack. Oder was man in Kamerun so Snack nennt: Möhren- und Avocado-Salat, Geflügel, Fisch, einen leckeren Erbseneintopf und die Spezialität Ndolé (allerdings nicht mein Fall, schmeckt wie Heu).
Und dann sind auf einmal auch die Koffer da und ungewöhnlich schnell ausgeladen und verteilt. Oder gewöhnen wir alle uns bereits langsam an das Kamerun-Tempo?
Ach ja, den Namen "les indomptés - die Ungezähmten " hat Fafa ausgesucht. Jedes Jahr gibt sich die Ravel-Gruppe einen Namen, für Kamerun hat er sich von der Fußball-Nationalmannschaft "les lions indomptables - die unzähmbaren Löwen" inspirieren lassen.
Eine der Ungezähmten, BRF-Gewinnerin Alexa Dahmen aus Elsenborn, wird am Donnerstag im Radiofrühstück zum ersten Mal über unsere Reise berichten und ich werde ich euch in den nächsten Tagen, wenn Internet so will, hier im Netz auf dem Laufenden halten.
Bilder: BRF
Was das wieder kostet.
Aber Leute entlassen, kein Problem.
Wer bezahlt diese Reise eigentlich? Der Steuerzahler über die Dotation?
Sehr geehrter Herr Montfort,
"Ravel du Bout du Monde” ist eine Aktion der RTBF. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk der Französischen Gemeinschaft lässt den BRF freundlicherweise Jahr für Jahr teilnehmen und übernimmt in diesem Zusammenhang alle Kosten. Dem BRF entsteht durch die Teilnahme kein finanzieller Nachteil.
Mit freundlichen Grüßen
Olivier Krickel
In Zeiten von Sparmaßnahmen, Haushaltszwängen, ... bewerte ich diese Aktion einer öffentlich-rechtlichen Anstalt als dekadent.