Nach der vorübergehenden Sperrung Hunderter Facebook-Konten hat sich das weltgrößte soziale Netzwerk bei seinen Nutzern entschuldigt. Der Internet-Gigant hatte die Konten von Dragqueens und Mitgliedern der Gemeinde von Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Transgendern gesperrt, weil diese Pseudonyme oder Fantasienamen angegeben hatten. Die Regeln der Plattform schreiben aber vor, dass Nutzer ihre echten Namen verwenden.
Facebook-Produktleiter Chris Cox entschuldigte sich in einem Post für das "Elend", das die User durch die Kontensperrungen erlitten hätten.
Angeführt von Userin Sister Roma hatte sich eine Gruppe von Dragqueens in San Francisco beschwert und sich mit Vertretern von Facebook getroffen, um den Streit beizulegen. Sister Roma nutzt ihren Dragqueen-Namen seit fast 30 Jahren und wollte im Internet nicht demaskiert werden.
Nutzer könnten nun die "authentischen Namen, die sie im echten Leben verwenden", angeben, schrieb Cox. Obwohl sich an den Vorschriften bei Facebook zunächst nichts ändert, deutete Cox an, dass die bestehenden Regeln künftig anders durchgesetzt werden sollten. Das Transgender Law Center mit Sitz in San Francisco, das sich für Rechte von Transgendern stark macht, lobte den Schritt.
Das Netzwerk sei bereit, mit den Betroffenen zusammenzuarbeiten, hieß es.
dpa/mg - Jean-Pierre Muller/EPA