Der emeritierte Papst Benedikt XVI. hat sich am Sonntag auf dem Petersplatz in Rom erstmals nach fünf Monaten wieder in der Öffentlichkeit gezeigt.
Zu einem Gottesdienst von Papst Franziskus mit rund 40.000 Senioren kam der 87-jährige zu Fuß, stützte sich dabei auf einen Gehstock. Franziskus nahm zu Beginn der Messe seinen Vorgänger in die Arme.
Er freue sich, dass Benedikt im Vatikan wohne, sagte der Papst. Es sei, als ob er "einen weisen Großvater" als Nachbarn habe. Von einem Platz in der ersten Reihe aus verfolgte Benedikt XVI. eine Stunde lang Worte von Senioren und die Ansprache des Papstes.
Zuletzt hatte Benedikt Ende April zur Heiligsprechung der Päpste Johannes XXIII. und Johannes Paul II. teilgenommen. Bei seinem Rücktritt am 28. Februar 2013 hatte er erklärt, er wolle ein zurückgezogenes Leben im Vatikan führen.
Vor Senioren aus 20 Ländern rief der Papst zur Achtung alter Menschen auf. Sie seien Träger der Erinnerung und der Traditionen, sagte der 77-Jährige. Der Papst erinnerte daran, dass auch alte Menschen Opfer von Gewalt seien. Franziskus grüßte dabei persönlich ein Ehepaar aus Kurdistan, das vor der Terrormiliz Islamischer Staat geflüchtet war. Mubarak (74) und seine Frau Aneesa (68) erinnerten an die Verfolgung der Christen im Irak. Dabei berichteten sie, dass sie 51 Jahre verheiratet seien und zehn Kinder sowie zwölf Enkelkinder hätten.
dpa/rkr/km - Bild: Tiziana Fabi/AFP