Mal ehrlich: Jeder von uns kennt doch eine Kneipe, in der nach der Sperrstunde die Aschenbecher hervor gekramt und wieder auf die Theke gestellt werden. Und das, obwohl in Belgien seit drei Jahren absolutes Rauchverbot gilt.
Trotzdem sagt das Gesundheitsministerium: Jedes vierte Café in Belgien setzt sich über das Verbot hinweg, dort wird also immer noch geraucht. Bei Kontrollen haben allein im ersten Quartal dieses Jahres 500 Wirte Bußgeldbescheide erhalten. Und die Strafen können jetzt richtig saftig werden: bis zu 12.000 Euro.
Die Kontrolleure des föderalen Gesundheitsministeriums haben ordentlich was zu tun: In jeder vierten Kneipe, die sie aufsuchen, erwischen sie einen oder mehrere Raucher auf frischer Tat. In Haacht bei Löwen gibt das ein Wirt sogar offen zu: "In meiner Kneipe darf zu jedem Zeitpunkt geraucht werden."
Für Wiederholungstäter wird es teuer...
Legal ist das natürlich nicht. Während der rauchende Kunde meist mit einem kleinen Bußgeld davonkommt, wird die Sache für den Cafébesitzer deutlich teurer. Vor wenigen Wochen wurden die Tarife drastisch erhöht: Statt 1.800 werden jetzt bis zu 6.000 Euro fällig. Wenn die Kneipe zum zweiten Mal negativ auffällt, kann das Bußgeld sogar bis zu 12.000 Euro betragen.
In ganz schlimmen Fällen können die Kontrolleure sogar die Staatsanwaltschaft einschalten, ein Richter darf die Kneipe dann bis zu sechs Monate schließen. All diese Maßnahmen sind nötig, sagt das Gesundheitsministerium, weil rund ein Viertel der Wirte offenbar unbelehrbar ist. Die Strafen haben sie bislang billigend in Kauf genommen.
Doch mit den neuen, drastischen Bußgeldern wird das kaum noch möglich sein. "Ein Teil der Klagen, die wir erhalten, stammt von Kneipenbesitzern", sagt Paul Van den Meersche vom föderalen Gesundheitsministerium. Das sind Wirte, die sich ans Rauchverbot halten, allerdings merken, dass einige ihrer Kunden zur Konkurrenz abwandern - dorthin, wo trotz Verbots weiter geraucht werde.
Belgienweit gibt es schätzungsweise 10.000 Kneipen und Cafés. Die Kontrolleure des Gesundheitsministeriums suchen jährlich etwas mehr als 6.000 Einrichtungen auf. In fast jedem vierten Fall muss ein Protokoll erstellt werden. Allein von Januar bis April dieses Jahres wurden 500 Wirte und gut 450 Kunden mit einem Bußgeldbescheid bestraft. Tendenz: steigend. Um dem entgegen zu wirken, sind jetzt die Strafen erhöht worden. Wer das Rauchen zulässt und erwischt wird, der sollte sich also besser auf eine böse Überraschung einstellen…
vrt - Illustrationsbild: Nicolas Maeterlinck (belga)
Ich verstehe die Wirte ganz gut ..seitdem das Rauchverbot gilt, ist immer weniger los. Der Besitzer sollte selber entscheiden, ob geraucht wird. Ein Schild an der Türe,eigene Gefahr!!hier wird geraucht!! Fertig
Ausschließlich durch erwachsene Mitglieder der Familie des Inhabers betriebene Lokalitäten in denen Minderjährige keinen Zugang haben, auch nicht in Begleitung von Erwachsenen, sollte die Entscheidung frei gestellt sein eine ausgewiesene Raucherlokalität sein zu dürfen.
Auf der einen Seite wird in der westlichen Welt diskutiert, ob man Cannabis legalisieren soll, und auf der anderen Seite wird das Rauchen in Kneipen total verboten. Jeder Wirt sollte das selbst entscheiden.
Ja, ich kann verstehen, dass das Rauchverbot manchen Wirt in Existenzschwierigkeiten bringen kann, doch es müsste aber möglich sein, einen separaten Raum für Raucher einrichten zu dürfen. Rauchen in allen Räumen in denen sich auch passionierte Nicht-Raucher aufhalten, sollte aber weiterhin unterbunden bleiben, da sich z.B. unter den passionierten Nicht-Rauchen möglicherweise . herzkranke Menschen aufhalten könnten, (was bei mir z.B. der Fall ist)
HIER HÄNGT NOCH EINE BELGISCHE FAHNE . HAHAHA FAVRUNPARK 7 BITTE ABMACHEN. DAS RAUCHVERBOT MANCHENS WIRTEN FINDE ICH BLÖD. ES IST EINE FRECHHEIT - DISKRIMINIERUNG.
@Sacha Heinrichs, das Rauchverbot haben NICHT die Wirte erfunden, es ist eine gesetzliche Bestimmung!!
Ob Sie das "blöd" finden, ist Ihr Problem!!