Hobby-Wissenschaftler aus den USA sollen die vor fast 20 Jahren ausrangierte US-Raumsonde "Ice" unter ihre Kontrolle bringen. Es sei das erste Mal, dass eine private Organisation auf diese Art ein Raumgefährt der Nasa kontaktieren und falls möglich steuern darf, teilte die US-Raumfahrtbehörde am Mittwoch (Ortszeit) mit. Im Februar war "Ice" wieder aufgetaucht: Eine Antenne der Sternwarte in Bochum hatte bereits Signale der Raumsonde empfangen.
"Ice" (International Cometary Explorer) hieß ursprünglich einmal "ISEE-3" (International Sun Earth Explorer 3). 1978 hatte die Nasa die Sonde in den Weltraum gebracht, um zunächst das Erdmagnetfeld und dann Kometen zu erforschen. 1997 wurde sie abgeschaltet. Seitdem umkreist sie die Sonne. "Ice" sendet allerdings weiter Signale.
Wenn "Ice" in diesem Sommer der Erde so nahe kommt wie seit 30 Jahren nicht mehr, dann - so hofft die Nasa - könnten die US-Hobby-Funker Kontakt zu der Sonde aufnehmen. Geld bekommen die Hobby-Wissenschaftler keines. "Ice" könnte in eine nähere Umlaufbahn gelenkt werden.
Sollten die Amateur-Wissenschaftler die Raumsonde tatsächlich einfangen und deren Instrumente noch intakt sein, könnte "Ice" bald wieder astronomische Daten liefern. Die sollen dann der breiten Öffentlichkeit zugänglich sein und beispielsweise Studenten bei der Ausbildung zu Gute kommen.
Außerdem könne die 36 Jahre alte Raumsonde Hinweise liefern, welche Abnutzungserscheinungen der Weltraum mit sich bringt. Falls die Kommunikation schiefläuft, würde die Sonde weiter ihre Bahnen um die Sonne ziehen.
dpa